Kurz & knapp: Doing, deciding, delegating & designing. Auf Deutsch: Das Tun, Entscheiden, Delegieren und Modellieren bilden für Michael Michalowicz vier einfache und sehr effektive Faktoren, um ein Unternehmen voranzubringen.
Michael Michalowicz teilt Arbeit in 4 “Ds” ein. Die meisten Menschen kommen, so seine Beobachtung, über das zweite D nicht hinaus. Dieser Umstand ist auch ein wesentlicher Faktor dafür, weshalb Unternehmen nicht den erwünschten Durchbruch erleben, sagt Michalowicz.
Das klingt nach einer steilen Behauptung, habe ich mir gedacht. Also habe ich mir die vier „Ds“ angeschaut. Hier sind sie:
- Doing – Das Tun
- Deciding – Entscheidungen treffen
- Delegating – Delegieren
- Designing – Modellieren
Doing – Das Tun.
Hier geht es um den Alltag in all seinen Facetten. Die handlungsleitenden Fragen lauten: Was steht an? Was muss getan werden? Was kann liegen bleiben? Worauf muss besonders geachtet werden? Was kann ich vernachlässigen und sei es nur vorübergehend?
Bewaffnet mit einem virtuellen Feuerwehrschlauch eilt die Führungskraft von einem Brandherd zum nächsten, stets redlich bemüht, die Flammen unter Kontrolle zu halten.
Auf die Dauer ist das ein mühsames Geschäft. Aber es hat auch eine befriedigende Seite: Am Ende des Tages habe ich das Gefühl, etwas geschafft zu haben.
Ich bin in meinem Berufsleben sehr oft in dieser Weise unterwegs gewesen, habe mich investiert, um gesetzte Ziele zu erreichen. Heute würde ich kritisch sagen, dass nicht nur selbstlose Motive im Spiel waren. Ich habe mich nicht nur für die Firma eingesetzt, sondern es auch für mich getan. Ich wollte als jemand dastehen, auf den Verlass ist. Ein Aktivposten, der im Leben und auf der Arbeit etwas bewegen kann.
Deciding – Entscheidungen treffen.
In diesem Schritt geht es darum, Freiräume zu schaffen. Das geschieht, in dem ich mir Zeit zum Nachdenken gönne und Antworten auf Fragen, wie beispielsweise diese hier finde: Was läuft gut? Was sind die Gründe für den Erfolg? Wo könnten Gefahren lauern, die den Erfolg gefährden? Wie könnten potenzielle Gefahren aussehen?
In dieser Phase werden Fehler erkannt, eingegrenzt und aus der Welt geschafft. Das gibt einem das befriedigende Gefühl, dass es vorangeht.
Das Problem dieser Phase ist, dass sie Zeit kostet und vielleicht sogar kostspielig ist. Zurückzutreten, den anderen das Tagesgeschäft zu überlassen, um nachzudenken und Entscheidungen zu treffen, das fällt besonders Machern schwer.
Nach meinem Dafürhalten ist beides wichtig: Wissen, warum man Erfolg hat und warum etwas nicht gelingt.
Delegating – Delegieren.
Spätestens hier trennt sich der Weizen von der Spreu. Denn wer nicht delegieren kann, wird bald das Ende seines Entwicklungspotenzials erreichen. Wer sich hingegen mit Leuten umgibt, die gleich gut oder sogar besser sind, erschließt sich neue Wachstumsfelder.
Allerdings ist es dazu erforderlich, dass ich über die dafür nötige innere Größe verfüge.
Designing – Modellieren.
In dieser Phase geht es darum, nicht IN der Firma zu arbeiten, sondern AN ihr. Beispielsweise Arbeitsabläufe möglichst so zu gestalten, dass die Effizienz zunimmt.
Diese vierte Stufe erfordert innere und äußere Distanz zum Tagesgeschäft. Dazu muss ich bereit sein, von meinem teuersten Gut, sprich: Zeit, zu investieren. Nur dann, wenn ich Freiräume schaffe, um ungestört arbeiten zu können, werde ich mich aus den Zwängen des Alltags lösen können.
Ich finde die vierte Stufe die bei weitem anspruchsvollste. Denn sie fordert von mir einerseits Detailwissen und andererseits, mir ständig das große Bild vor Augen zu halten.
Fazit
Man kann die 4 „Ds“ von Michael Michalowicz mögen oder auch nicht. Sie folgen einem typisch amerikanischen Ansatz, Sachverhalte auf einfache und griffige Formeln zu verkürzen. Trotzdem finde ich, dass sie eine hilfreiche Sicht auf mein berufliches Handeln darstellen.
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Bildquellen
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