Endlich ist der Sommer zurück! Seit ein paar Tagen steigen die Temperaturen wieder auf angenehme Werte. Nach den Extremen im Juni und Juli, erst kam die große Hitze und dann für drei Wochen gefühlter Frühherbst, ist das eine willkommene Entwicklung. Die Temperaturen sind endlich wieder da, wo sie in dieser Jahreszeit sein sollten.
Wie wäre das, wenn Sie Ihren Lebens- und Arbeitsstil ein wenig der Jahreszeit anpassen? Ich habe ein paar Anregungen von Gretchen Rubin, einer amerikanischen Autorin, die rund ums Thema Glück schreibt.
Ein paar Beispiele gefällig?
Tageslicht
Wer sich natürlichem Tageslicht aussetzt, tut sich etwas Gutes an. Im Gegensatz zum üblichen warmen Licht in Wohnungen und Häusern ist der Anteil an Blau im Farbspektrum des Tageslichts deutlich höher. Trifft dieses Licht auf die Haut, regt das den Körper an. Man fühlt sich wacher und ausgeglichener. Die Stimmung steigt. Überdies stärkt Tageslicht die Abwehrkräfte des Körpers.
Die Morgenstunde
Obwohl ich zur Gattung der Eulen gehöre (abends bin ich gerne noch lange wach), habe ich den Wert des frühen Morgens entdeckt. Den Sonnenaufgang bewusst mitzuerleben, ist für mich immer wieder etwas Besonderes.
Ich habe mich gefragt, warum ich so empfinde, und bin zu dem Schluss gekommen, dass mich der frühe Morgen mit einer unausgesprochenen Botschaft beschenkt: Mit diesem Tag erhältst du neue Chancen. Mach etwas aus den Möglichkeiten, die zu deinen Füßen liegen!
Übrigens, ich habe mir vor einigen Wochen die Frage gestellt: Hat Morgenstunde wirklich Gold im Munde? Hier ist der Link zum Artikel.
Bewegung
Nutzen Sie jede Gelegenheit, um an die frische Luft zu kommen.
Wie wäre das, wenn Sie bei passender Witterung morgens das Rad besteigen? Parken Sie das Auto etwas weiter entfernt von der Firma und laufen Sie ein paar Extraschritte.
Ich habe mir angewöhnt, die Mittagspause allein oder mit Kollegen für einen kleinen Spaziergang zu nutzen. Das tut gut und reduziert meinen Kaffeekonsum.
Meetings in der frischen Luft
Bestimmte Meetings verlege ich gerne in den Park hinter unserem Medienhaus. Das gilt vor allem für Termine, bei denen ich nicht gestört werden möchte:
Vor einigen Monaten bin ich im Rahmen einer Restrukturierung mit einem Verantwortungsbereich betraut worden. Damit endeten 8 Jahre intensive Zusammenarbeit mit meinem alten Redaktionsteam. Ich habe alle Kollegen für ein persönliches Abschlussgespräch auf einen kleinen Spaziergang eingeladen: 20 ungestörte Minuten an der frischen Luft, in einem informellen Setting, unterwegs in die gleiche Richtung, ohne Agenda und Protokoll. Es sollte eine Begegnung auf Augenhöhe werden, in der wir miteinander auf das zurückschauen, was geworden ist.
Dieses Angebot haben alle Teammitglieder gerne angenommen. Ich habe diese „Spaziertermine“ als wertvolle Begegnungen erlebt.
Der abendliche Gang
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mir der tägliche Gang am späten Nachmittag oder frühen Abend besonders guttut. So gelingt es mir, mit jedem Schritt mehr Distanz zu meiner Arbeit zu gewinnen. Ich kann Erlebtes reflektieren, Schlussfolgerungen ziehen und investiere in meine Gesundheit. Manchmal kommen mir unterwegs sogar Ideen.
Gretchen Rubin hat die Go Outside 23 in 23 Herausforderung entwickelt. Sinngemäß übersetzt: Bewege dich im Jahr 23 täglich für 23 Minuten an der frischen Luft. Dem kann ich nur zustimmen.
Draußen essen
Zwar steht es wegen der Wohnverhältnisse für viele außer Frage, aber wenn es doch möglich sein sollte, warum nicht die gelegentliche Mahlzeit auf dem Balkon oder der Terrasse einnehmen? Warum dieses Erlebnis, dass man sonst nur vom Urlaub kennt, nicht auch an Wochenenden oder an einem Werktag abends genießen?
Fazit
Viele Anregungen von Gretchen Rubin praktiziere ich schon längere Zeit und kann bestätigen, dass sie meine Lebensqualität verbessert haben.
Seien Sie kreativ. Frische Luft und Bewegung kosten nicht, können aber beide dazu beitragen, Ihre Lebensqualität und das Arbeitsumfeld zu verbessern.
Abschließend möchte ich noch eine Empfehlung aussprechen. Gretchen Rubins Bücher sind teilweise auch auf Deutsch erhältlich. Ihr bekanntestes Werk ist 2011 bei Fischer Taschenbuch erschienen und trägt den Titel: Das Happiness-Projekt: Oder: Wie ich ein Jahr damit verbrachte, mich um meine Freunde zu kümmern, den Kleiderschrank auszumisten, Philosophen zu lesen und überhaupt mehr Freude am Leben zu haben.
Bildquellen
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