Sucht mich. Ihr werdet leben!

Podcast: Sucht mich. Ihr werdet leben!

Eines haben die Menschen aller Geschichtsepochen gemeinsam: Niemand hört gerne schlechte Nachrichten. Das ist heute noch genau so, wie zu biblischen Zeiten. 

Wenn damals die Gläubigen zum Haus Gottes kamen, dann erhofften sie sich das göttliche Wohlwollen, in dem sie Opfer darbrachten. Gerne nahmen sie die aufmunternden Worte und den priesterlichen Segen im Gegenzug an. 

Ein Schafzüchter macht Ärger

Seit einiger Zeit jedoch störte ein Schafzüchter aus Tekoa den religiösen Frieden in Bethel. Was der Mann zu sagen hatte, klang reichlich beunruhigend. Er sprach vom Gericht Gottes, von Leiden und Tod. Feinde würden demnächst ins Land einfallen und Schreckliches anrichten. So die unangenehme Botschaft von Amos, einem Propheten aus Judäa. Und tatsächlich, wenige Jahre später wurden seine Vorhersagen wahr. Das Königreich Israel und seine Hauptstadt Samaria wurden von assyrischen Eroberern überrannt und vernichtet. 

Aber Amos redete nicht nur über Leiden und Krieg. Er hatte auch Versöhnliches zu sagen. Im Kapitel 5 des nach ihm benannten Buchs werden diese Worte von ihm überliefert: 

„So spricht der HERR: Suchet mich, so werdet ihr leben.“ Amos 5, Vers 4.

Worum es Gott ging

Worauf Gott nicht anspielte, war: Sucht mich in eurem religiösen Zentrum Bethel. Er meinte auch nicht: Sucht mich in allerhand frommen Aktivitäten, beispielsweise indem ihr Tiere opfert oder Geld spendet. 

Ich habe mich gefragt, wie das heute aussieht, wenn ich Gott suche. Muss ich dazu etwa in die Kirche gehen oder eine Wallfahrt unternehmen? Nach Rom oder Jerusalem reisen? 

Der Besuch einer Kirche kann hilfreich sein. Auch eine Pilgerreise mag ihr Gutes haben. Ich kann mir vorstellen, dass auch für den Besuch von heiligen Stätten einiges spricht. Aber ich glaube, dass es in Wahrheit um Grundsätzlicheres geht. 

Ich kann mit Bestimmtheit sagen, dass weder das Befolgen von religiösen Bräuchen notwendig ist noch muss man einen heiligen Ort aufsuchen, wenn es darum geht, Gott zu begegnen. Heute wie damals interessiert sich Gott für meine Herzenshaltung. Es geht darum, Gott in meinem Leben an die erste Stelle zu setzen.

1. Gott an erster Stelle

Für mich heißt das: Ich sortiere meine Prioritäten neu. Ich erlaube Gott, mich durch sein Wort zu korrigieren und zu formen. – Damit ich mich prägen lassen kann, ist es erforderlich,  zuerst einmal mich mit der Botschaft der Bibel auseinander zu setzen. Ich muss sie lesen.

2. Einen ehrlichen Blick auf mein Handeln und Denken riskieren

Das ist gar nicht so einfach. Es erfordert Mut, im Lichte des Wortes Gottes mein Leben zu sehen. Wenn ich einen ehrlichen Blick auf mein Leben richte, entdecke ich allerhand, von dem ich weiß, dass es Gottes Maßstäben nicht entspricht. 

Ich muss an den morgendlichen Blick in den Spiegel denken. Er erfordert ab einem gewissen Alter Mut: Der Kerl, dem ich im Spiegel begegne, hat wenig zu tun mit dem Selbstbild, das ich von mir habe. 

Gott suchen bleibt aber nicht stehen bei der Selbstanalyse, so gut und wichtig eine ehrliche Bestandsaufnahme auch sein mag. Etwas anderes ist angesagt: 

3. Das lieben, was Gott liebt

Im Johannesevangelium wird treffend zusammengefasst, was Gott liebt. Dort heißt es: Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen Sohn Jesus Christus schickte, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben.“ Johannes 3, Vers 16.

Lieben, was Gott liebt, heißt Menschen lieben. Mit Herz und Hand denen Gutes tun, die Gott liebt. Das beginnt bei den praktischen Dingen des Lebens und reicht bis dahin, dass ich alles tue, was in meinen Kräften steht, um meinem Nächsten Gottes Segen zu überbringen. 

Zurück zur Botschaft Gottes durch seinen Propheten Amos: „So spricht der HERR: Suchet mich, so werdet ihr leben“, Amos 5, Vers 4.

Ich wünsche Ihnen und mir, dass wir genau das tun: Gott suchen. Warum? Weil ich möchte, dass Sie und ich leben – und zwar so, wie es von Gott gedacht ist und wie er unser Leben gutheißen und segnen kann. 

Soweit meine Gedanken zu diesem Sonntag. Danke, dass sie mir Ihr Ohr geliehen haben. Bevor Sie weiterziehen, schnell noch der Hinweis: Jeden Sonntag finden Sie hier eine kurze Andacht. Dienstags und mittwochs veröffentliche ich Blogs zu Themen rund um Führung und persönliche Entwicklung

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