Seit meiner frühen Kindheit begleitet mich ein Bild. Viele aus meiner Generation werden dieses Gemälde kennen, denn es war seinerzeit in christlichen Kreisen weit verbreitet. Zu sehen ist ein Hirte, der auf seinen Schultern ein Lamm trägt.
Ich habe lange im Internet nach diesem Bild gesucht, es aber leider nicht gefunden. Das, was ihm am nächsten kam, habe ich als Schmuckbild für diesen Artikel ausgewählt. Es ist das Bild einer Jesus-Statue, die ihn als den guten Hirten zeigt.
Was mich seinerzeit bewegt hat, war der Gesichtsausdruck des Hirten und die Tatsache, dass er das Lamm auf seinen Schultern trug. Der Mann strahlte Freundlichkeit und Güte aus. Dem Lamm ging es sichtlich gut.
Für meinen heutigen Geschmack grenzen Motive dieser Art an Kitsch. Aber damals war ich fest davon überzeugt: So oder so ähnlich sieht der gute Hirte aus. Als kleiner Junge wollte ich genauso wie dieses Schäfchen von meinem Heiland nach Hause getragen werden. Und zwar dorthin, wo alles gut wird und ich mich sicher fühle.
Ist Ihnen das als Kind auch so ergangen?
Eine starke Behauptung
Dieses Motiv steht mir vor Augen, wenn ich über den Bibeltext nachdenke, der für heute ausgewählt worden ist. Im Johannesevangelium, Kapitel 10 finde ich diese Worte:
Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. (Johannes 10, Vers 11)
Um die Tragweite dieser Aussage zu begreifen, muss man sich vor Augen halten, wie Hirten seinerzeit lebten und arbeiteten. In der Regel wurden sie schlecht bezahlt und mussten die Nächte häufig draußen bei der Herde zubringen. Es war ein raues Leben voller Gefahren und Entbehrungen. Hirten hatten in der Antike nicht den besten Ruf, denn man sagte ihnen nach, dass sie unzuverlässig waren.
Anders als der berühmte Hirtenkönig David, der seine Herde todesmutig gegen hungrige Bären und Löwen verteidigte, brachten sich angestellte Hirten gerne in Sicherheit, wenn ihre Herde von Raubtieren angegriffen wurden.
Auf diesem Hintergrund gewinnt für mich die Aussage von Jesus eine besondere Bedeutung. Er sagt ausdrücklich, dass er ein guter Hirte ist. Von ihm kann ich mehr erwarten. Daran lässt er keinen Zweifel.
Wie ich die Aussage verstehe
Eingangs sprach ich über ein Bild aus meiner Kindheit mit einem Hirtenmotiv, das mich bewegt hat. Ich glaube, dass ich als Kind anhand dessen, was ich sah, etwas von der Güte und Zugewandtheit von Jesus Christus gespürt habe.
„Ich bin der gute Hirte.“ – Das heißt für mich so viel wie: Jesus ist durch und durch gut. Er wendet sich mir zu und achtet auf mich. Sollte ich in der Gefahr stehen, verloren zu gehen, wird Jesus mich suchen und zurückbringen. Davon bin ich überzeugt. Und ich bin auch der festen Meinung, dass das Ihnen in gleicher Weise gilt. Sie müssen lediglich Ihr Schicksal diesem guten Hirten anvertrauen.
Soweit mein kurzer Impuls für diesen Sonntag.
Segen
Bevor Sie weiterziehen, möchte ich Ihnen zwei Angebote machen.
Zum einen lade ich Sie ein, sich hier auf leitenundleben.de noch ein bisschen umzuschauen. Zum anderen werde ich gleich ein Segensgebet sprechen. Dieser Segen ist für Sie gedacht. Er entstammt dem Buch der Psalmen, dem Gebetsbuch des Alten Testaments, also dem ersten Teil der Bibel.
Ich bete:
Doch Freude wird bei all denen herrschen, die bei dir, mein Herr und mein Gott, Hilfe suchen. Ihr Jubel wird ohne Ende sein, denn du stellst sie unter deinen Schutz. So werden alle jubeln über dich, die deinen Namen lieben. Denn du, HERR, segnest alle Menschen, die dir treu sind, deine Gnade umgibt sie und schützt sie wie ein Schild. Amen. Buch der Psalmen 5, Verse 12–13 Neue Genfer Übersetzung
Ich wünsche Ihnen einen erholsamen Sonntag und eine gute Woche. Wir bleiben in Kontakt!
Bildquellen
- jesus-1167493(1): Image by Myriams-Fotos from Pixabay