Zusammenfassung:
In ihrem Buch “Think, Learn, Succeed: Understanding and Using Your Mind” widmet sich die südafrikanische Neurowissenschaftlerin Dr. Caroline Leaf dem menschlichen Verstand (Wille, Bewusstsein, etc.) und arbeitet heraus, wie dieser mit der Hilfe des Gehirns (also der biologischen Maschine) funktioniert. Mehr noch: Dr. Leaf zeigt die Wechselwirkungen zwischen Verstand und Gehirn und beschreibt Wege, wie man sich weiterentwickeln kann.
In diesem Blog möchte ich einen Aspekt herausgreifen und kommentieren: Es geht darum, auf nachhaltige Weise zu lernen.
Nachhaltig lernen
Vielleicht gehören Sie zu denen, die das Lernen für eine Prüfung auf den letzten Moment geschoben und dann in einer oder mehreren Nachtschichten sich den Prüfungsstoff reingezogen haben. Man nennt diese Form des Lernens “Bulimie-Lernen”.
Es ist erstaunlich, was auf diesem Weg an Wissen aufgenommen werden kann. Aber besonders nachhaltig ist sie nicht. Spätestens eine Woche nach der Prüfung ist der gelernte Stoff weitgehend vergessen.
Dr. Leaf empfiehlt einen anderen Weg, den sie für weitaus effektiver hält. Beachtet man die von ihr empfohlenen fünf Schritte, kann man davon ausgehen, dass der Lernerfolg garantiert ist.
1. Input
Zunächst einmal wird Information aufgenommen. Es spielt dabei keine Rolle, wie das geschieht. Man kann zuschauen, wenn etwas demonstriert wird, lesen oder die Info hören. Es gibt keinen besonders geeigneten Weg. Jeder sollte mit den unterschiedlichen Lernmethoden experimentieren und für sich herausfinden, was passt.
2. Reflexion
Über das Gelesene bzw. Gesehene gilt es in einem zweiten Schritt nachzudenken. Jetzt ist die Zeit, um Verständnisfragen zu stellen oder sich selbst mit einer Antwort zu versuchen. In dieser Phase ist es hilfreich, wenn man eine oder mehrere Personen hat, mit denen man das Thema diskutieren kann.
3. Schreiben
Nachdem die Information aufgenommen und hinterfragt worden ist, kommt die Zeit, sie niederzuschreiben. Die effektivste Form der Verschriftlichung ist das Metacog (in unseren Sprachgebrauch hat sich das englische Wort Mind Map eingebürgert).
An Stelle der traditionellen Textgliederung in 1., 2. und 3. mit den Unterpunkten 1.1, 1.2 und 1.3 stellt die Mind Map die Gliederung visuell dar.Von einem zentralen Stichwort oder Gedanken aus ragen Äste zu den Hauptpunkten. Von dort aus führen Zweige zu den Nebenpunkten und Unterzweige zu den Unterpunkten.
4. Faktencheck
Um sicherzustellen, dass die bis hierher verarbeitete Information korrekt ist, empfiehlt Caroline Leaf innezuhalten und alle Daten rigoros zu überprüfen.
5. Unterrichten
Der Stoff sitzt dann besonders fest in der Erinnerung, wenn man sich anschließend die Mühe macht, ihn einem uninformierten Publikum zu lehren. Caroline Leaf meint, dass die Zusammensetzung des Publikums keine Rolle spielt. Man könnte sogar seinen Hund oder einen toten Gegenstand unterrichten. Alles entscheidend sei die Haltung des Lehrenden, der in dieser Phase versucht, mit eigenen Worten das Verstandene wiederzugeben.
Fazit
Was Dr. Leaf in ihrem Buch beschreibt, habe ich in ähnlicher Form mehrfach gelesen oder gehört. Neu ist mir der Einsatz von Mind Maps. Ich arbeite zwar häufig mit dieser Technik, meist aber im Brainstorming-Modus.
Womit ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe, ist das “unterrichten” von Stoff, den ich mir erarbeitet habe. Vor allem, wenn ich Vorträge oder Predigten vorbereite, hilft mit diese Methode, um die eigenen Gedanken präziser auszuarbeiten. In der Regel entdecke ich auf diese Weise unlogische Gedanken oder zu komplexe Formulierungen.
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