Persönliches Energiemanagement

Neulich habe ich zum ersten Mal ein Rennen der Formel E angeschaut.

Sollten Sie mit der Formel E nichts anfangen können, hilft vielleicht diese Information aus Wikipedia: Es ist eine Rennserie für Rennwagen mit Elektromotor und wurde auf Initiative von Jean Todt ins Leben gerufen.

Bei dem besagten Autorennen lief einiges ein bisschen anders ab, als ich es vom “normalen“ Rennsport her kenne. Besonders auffällig war der fehlende Motorenlärm. Die Rennwagen pfiffen förmlich an einem vorbei. Ein zweiter Punkt, den ich bis dato nicht gekannt hatte, betraf das Energiemanagement der Rennfahrzeuge. Das wurde nämlich bei der TV Berichterstattung permanent mitübertragen. Man konnte verfolgen, welches Fahrzeug noch über wieviel Stromreserven verfügte.

So kam es, dass mancher in Führung liegender Rennfahrer vorzeitig aufgeben musste, weil sein Auto einfach schlappmachte.

Ich habe gelernt, dass bei der Formel E nicht unbedingt der schnellste Fahrer der Sieger ist, sondern jener, der zusätzlich zur Schnelligkeit mit den begrenzten Energiereserven seines Akkus am besten haushalten kann.

Wie im richtigen Leben

Das ist wie im richtigen Leben, habe ich mir gedacht. Auch im Berufsalltag kommt es darauf an, über genügend Reserven zu verfügen.

Um erfolgreich über die Runden zu kommen, muss ich auf bestimmte Dinge achten:

  • Wann bin ich besonders leistungsfähig?
  • Wann erlebe ich ein Leistungstief?
  • Was führt mir Energie zu?
  • Was oder wer beansprucht meine Energiereserven?
  • Wie kann ich versteckte Energiefresser ausfindig machen und abstellen?

Ich glaube, dass man mit einigen kleinen Veränderungen in der Arbeitsweise eine Menge bewirken kann. Eine neue Art des Umgangs mit dem Terminkalender kann beispielsweise die eigene Effektivität steigern helfen. Wie meine ich das?

Planung ist alles

Planen Sie Ihre Tätigkeiten in einer bestimmten Ordnung. Beispielsweise können Sie Denkarbeiten auf den frühen Vormittag legen. Dann haben Sie noch einen klaren Kopf und die mentale Leistungsfähigkeit, um entsprechend vorwärtszukommen. Hinzu kommt, dass in vielen Fällen das Büroleben es erst ab 9 Uhr Fahrt aufnimmt. Zu diesem Zeitpunkt hätten Sie bereits einiges geleistet.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich vor 9 Uhr wichtige Schreibarbeiten mit deutlich höherem Tempo als später am Tag erledigen kann.

Wann kommt was?

Manche Produktivitätsexperten raten dazu, die Reihenfolge der Aufgaben nach einem bestimmten Muster festzulegen. Vorausgesetzt Sie haben die Freiheit, selber zu bestimmen, was Sie wann erledigen, kann diese Methode hilfreich sein.

Beginnen Sie mir dem, was Ihnen Energie zuführt. In der Regel sind das Aktivitäten, die Sie gerne tun und die Ihnen entsprechend leicht von der Hand gehen. Der Vorteil dieser Vorgehensweise besteht darin, dass man gleich zu Beginn des Arbeitstags Erfolge platziert. Das hilft dann bei den anderen Aufgaben.

Planen Sie Routinetätigkeiten für den frühen Nachmittag. Niemand ist während des Suppenkomas zu geistigen Leistungen fähig. Bevor Sie wertvolle Kräfte verpulvern, sollten sie lieber Aufgaben nachgehen, die Sie geistig nicht fordern.

Leistungshoch

Es gibt eine gute Nachricht: Sie verfügen über zwei Leistungshochs! Eine am frühen Vormittag und eine am späteren Nachmittag. Allerdings unterscheiden diese beiden Hochs sich erheblich voneinander.

Sollten Sie ein Morgenmensch sein, dann probieren Sie doch einmal folgende Aufgabenverteilung aus: Morgens erledigen Sie alle Tätigkeiten, die abstrakte, logische oder mathematische Denkprozesse beinhalten. Sparen Sie sich Aufgaben, die kreatives Denkvermögen erfordern, für das zweite Leistungshoch am Nachmittag auf.

Für Spätzünder empfiehlt sich die genau entgegengesetzte Aufgabenverteilung: Am späten Vormittag erledigen Sie Aufgaben, die kreatives Denkvermögen erfordern. Für das spätere Leistungshoch reservieren Sie abstrakte Denkaufgaben.

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  • Bild-ID 202883830: TijanaM / Shutterstock.com

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