Mit Schwung in die Herbstmonate

Podcast: Mit Schwung die Herbstmonate

Was noch weit weg scheint, wird bald Wirklichkeit sein

Während ich diese Zeilen schreibe, brennt die Sonne von einem nahezu wolkenlosen Himmel. Das Thermometer ist auf 31° Celsius geklettert. So viel scheint sicher zu sein. Dieses Jahr wird ein neuer Hitze- und Trockenheitsrekord aufgestellt werden.

Aber auch das ist bereits jetzt absehbar: Regen ist angesagt und damit Abkühlung in Sicht! Der Sommer wird bald vorbei sein. Anfang September beginnt der meteorologische Herbst, drei Wochen später folgt der kalendarische. Das zweite Drittel des Jahres neigt sich damit dem Ende zu. Bald beginnt das 4. Quartal. 

Die ferienbedingten, langsamen Monate neigen sich ihrem Ende zu. In den meisten Bundesländern hat das neue Schuljahr schon begonnen oder aber es steht unmittelbar bevor. Neue und gut bekannte Herausforderungen winken. Allem voran wird sich die Frage stellen, wie wir als Gesellschaft mit der Energiekrise umgehen werden. Aber auch Corona wird in diesem Herbst wieder sein Unwesen treiben und für ärgerliche Ausfälle und Einschränkungen sorgen. 

Wie wäre es, wenn Sie sich – kurz bevor es wieder so richtig losgeht – ein paar Dinge vornehmen, zu denen Sie sonst nicht kommen? 

Ein kleines Bild soll dabei helfen. Stellen Sie sich eine Bergtour vor. Sie haben den Gipfel erklommen. Jetzt lade ich Sie ein, mit mir gedanklich von dieser Bergspitze wieder herunterzuklettern. Unterwegs legen wir ein paar Pausen ein und schauen uns um. 

Aber, weil’s auf dem Gipfel so schön ist, halten wir zunächst inne, bevor wir mit dem Abstieg beginnen.

Von oben geschaut

Lassen Sie Ihre Blicke ins Weite schweifen. Schauen Sie auf das Grundsätzliche in Ihrem Unternehmen oder Ihrem Verantwortungsbereich. 

Werfen Sie einen kritischen Blick auf Vision, Mission und die maßgeblichen Werte Ihres Unternehmens. Sind Sie noch auf Kurs? Erkennen Sie Korrekturbedarf? Ist das, zu was Sie sich als Unternehmen verpflichtet wissen, noch relevant oder müsste neu überlegt werden? 

Gönnen Sie sich den Moment auf dem Gipfel. Genießen Sie die Abgeschiedenheit von der allgemeinen Geschäftigkeit des Alltags. Hier oben ist die Luft klar, der Blick weit und die Perspektive etwas ganz Besonderes. Die Gipfelzeit ist nach meinem Dafürhalten durch nichts zu ersetzen. 

Der erste Stopp

In der Nähe der Baumgrenze legen wir die erste Pause ein. Nachdem wir den Gipfel hinter uns gelassen haben und uns in Richtung Tal bewegen, ist es gut, noch einmal ein paar Fragen zu beantworten. 

Wie ist es um die Jahresziele bestellt? Was habe ich vor dem Sommer erreichen können? Entsprach es dem, was geplant gewesen war? Wie entwickeln sich die Kennzahlen? Werden Anpassungen nötig? Was werde ich in den kommenden vier Monaten voraussichtlich realisieren können? Was nicht? Wovon werde ich mich verabschieden müssen?

Und dann sind da die Fragen rund um das Thema Unternehmenskultur. Dazu habe ich neulich geschrieben. Hier ist der Link zum Artikel: Was eine Wanderdüne mit Kultur verbindet.

Wie arbeitet es sich in Ihrem Unternehmen? Welches Klima hat sich breitgemacht? Entspricht es dem, was Sie sich vorstellen oder muss nachgesteuert werden? Sollte Letzteres der Fall sein, was wäre zu tun? 

Oben sprach ich davon, dass dieser Stopp oberhalb der Baumgrenze erfolgen sollte. Also dort, wo die Sicht noch unbehindert ist und taktische Fragen weit weg sind.

Der zweite Stopp

 Wieder ein Stückchen weiter auf unserem Abstieg treffen wir auf das, was Les McKeown als Over-Arching Medium-Term Goal (OMG) bezeichnet. 

Das übergeordnete mittelfristige Ziel ist die größte Herausforderung, die Sie bei der Verwirklichung Ihres Gesamtauftrags zu bewältigen haben. Es befindet sich unterhalb Ihrer allgemeinen Mission – aber oberhalb der einzelnen Strategien und Taktiken. 

Auch hier gilt es kritische Fragen zu stellen. Passt mein übergeordnetes Mittelfristziel noch in die Zeit oder haben sich Markt und Anforderungen so verändert, dass Anpassungen erforderlich sind? Worauf muss ich in besonderer Weise achten? Was kann ich vernachlässigen?  

Dazu ein praktisches Beispiel aus meinem Berufsalltag. Mein OMG ist der Relaunch einer erfolgreichen Sendereihe. Die inhaltlichen Vorarbeiten wurden Mitte Juni weitgehend abgeschlossen. Jetzt steht die Umsetzung bevor, d. h., Pilotsendungen müssen konzipiert und produziert werden. Letzte Anpassungen stehen an, damit die Sendereihe im neuen Jahr an den Start gehen kann.

Der dritte und letzte Stopp

Dieser letzte Stopp, bevor Sie der Alltag wieder in Beschlag nimmt, ist Fragestellungen rund um das taktische Geschehen gewidmet. Jetzt stehen Fragen im Mittelpunkt wie diese: 

Was können Sie tun, um die Maschinerie zu ölen? Mit welchen Detailmaßnahmen können Sie ein besseres, effektiveres Miteinander sicherstellen? Worauf müssen Sie besonderes Augenmerk legen? Was kann zurückgestellt werden? Wie müssen Sie auf Entwicklungen im Marktgeschehen reagieren? 

Fazit 

Ich bin der Auffassung, dass die hier beschriebene Methode der Gipfelreflexion und der drei Stopps einen hilfreichen Ansatz darstellt, um die Voraussetzungen für ein erfolgreiches viertes Quartal zu bilden. Dementsprechend möchte ich Ihnen Mut machen, das oben erläuterte Modell als Blaupause auf Ihre Situation anzuwenden.

Bildquellen

  • pexels-szabolcs-toth-3185484: Foto von Szabolcs Toth: https://www.pexels.com/de-de/foto/grune-baume-und-berg-3185484/

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