Vielleicht geht es Ihnen so wie mir. Ich muss gedanklich viel verarbeiten. Jeden Tag stürmen die unterschiedlichsten Eindrücke auf mich ein. Ich muss Information bewerten, Argumente sorgsam abwiegen und Entscheidungen treffen. Manchmal stehe ich in der Gefahr, den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen. Und gelegentlich mache ich Fehler, weil es einfach zu viel ist.
Spätestens wenn ich das merke, weiß ich, dass ich einen Moment innehalten und mich neu sortieren muss. Dann frage ich mich: Was ist hier das Wesentliche? Worauf muss ich achten? Was darf auf keinen Fall unter den Tisch fallen?
Im Leben als Nachfolger Jesu ist das nicht anders. Es gibt Zeiten, in denen ich mich neu auf das Wesentliche ausrichten muss. Ich muss mich fragen, was von zentraler Bedeutung ist und was ich als Beiwerk getrost nachrangig behandeln kann.
Prioritäten sortieren
Der Apostel Paulus hilft mir beim Sortieren meiner Prioritäten. In seinem Brief an die Christen in der Stadt Kolossä erinnert er diese an das Entscheidende des Glaubens. Er schreibt:
Jesus Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare. Kolosserbrief 1, Verse 15-16
Am Anfang, lange bevor alles, was ich als Kosmos und Welt begreife, entstanden ist, steht eine Person im Raum, Jesus Christus. Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, schreibt Paulus.
Mir fallen die Worte von Jesus ein, die in dieselbe Richtung deuten. Der Zeitzeuge Johannes zitiert Jesus folgendermaßen:
»Wer an mich glaubt, der glaubt in Wirklichkeit an den, der mich gesandt hat. Und wenn ihr mich seht, dann seht ihr den, der mich gesandt hat!« Johannes-Evangelium 12, Verse 44 und 45.
Aber zurück zu Paulus und seinem Brief an die Christen in Kolossä. Ein paar Verse später rät er seinen Lesern, dass sie ihren Blick auf das richten sollen, was »droben« ist. Warum?
Es kommt auf meinen Fokus an
Weil meine Haltung geprägt wird von dem, was ich betrachte. Das, worauf ich meinen Fokus lege, was ich intensiv in den Blick nehme, das wird Einfluss gewinnen in meinem Leben.
Wenn ich also meine Aufmerksamkeit auf das richte, was droben ist, nämlich Jesus Christus, das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, dann wird meine Haltung sich fast automatisch zum Guten verändern.
Das ist etwa so, wie wenn ich mich der Morgensonne zuwende. Dann fallen die dunklen Schatten automatisch hinter mich und mein Gesicht wird erleuchtet und gewärmt von dem Licht der aufgehenden Sonne.
Ich lade Sie ein, Jesus Christus in den Blick zu nehmen. Halten sie sich vor Augen, wer er ist: das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der dem der erste Rang vor allem Geschaffenen zusteht. Die Autorität, durch die alles geschaffen worden ist.
Jesus gilt Ihre und meine Verehrung, ja, Anbetung. Ihm gehört der erst Platz in Ihrem und meinem Leben.
Übrigens, ich habe vor einiger Zeit einen kurzen Artikel zum gleichen Thema, aber aus einer etwas anderen Perspektive geschrieben. Sie finden ihn hier: Am Wesentlichen dranbleiben.
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag und eine produktive Woche. Wir bleiben im Kontakt.
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