Unter dem Eindruck der zurückliegenden Feiertage möchte ich Ihnen eine ungewöhnliche Frage stellen: 

Ist es nicht an der Zeit, sich für Bedeutsames zu engagieren? Ich meine damit etwas, dass über das Kleinklein des Alltags hinausgeht und nachhaltige Veränderung bewirkt.

Warum ich diese Frage stelle? 

Ganz einfach deshalb, weil ich der Meinung bin, dass Sie es wert sind, mehr aus sich zu machen. Ich bin davon überzeugt, dass Sie ein rundum erfülltes Leben haben sollten. Und das besteht aus mehr als einer abbezahlten Immobilie, einem guten Einkommen und etwas Sozialprestige. 

Um Erfüllung zu finden, brauchen Sie eine Antwort auf diese Frage: Warum verbringe ich die besten Jahre meines Lebens so, wie ich das gerade tue?

Ich habe eine Reihe von Menschen vor Augen, die für sich beschlossen haben, sich nicht mit dem Üblichen zufriedenzugeben. Denen das Häuschen im Grünen, der Zweitwagen und der Strandurlaub im Süden nicht reichen. Die mit ihrem Leben, ihren Begabungen, Fertigkeiten und Gütern Wesentliches bewegen wollen. 

Ein paar Beispiele

Ich denke an einen Mann, der sich nach einer erfolgreichen Karriere als leitender Ingenieur im ostafrikanischen Busch für die Elektrifizierung eines Krankenhauses mit Solarenergie engagiert hat. 

Ein anderer Bekannter kümmert sich mit seiner Frau ehrenamtlich um Kinderheime in Uganda.

Von meinem Schwager weiß ich, dass er mit einigen Gleichgesinnten einen Tag pro Woche für die Arbeit unter Strafgefangenen investiert. Beachtlich finde ich, dass sein Chef ihn dabei unterstützt. Er tut das, indem er ihn einen Arbeitstag in der Woche für diesen Dienst freistellt. 

Wieder andere beraten junge Start-ups, engagieren sich in der kirchlichen Jugendarbeit oder unterstützen Migranten darin, die deutsche Sprache zu erlernen.

Natürlich könnten die oben Genannten ihre Zeit anders verbringen. Sie könnten den heimischen Garten genießen oder einem Hobby nachgehen. Das tun sie aber nicht, obwohl ihr Engagement Anstrengung mit sich bringt. Warum? 

Die Gründe mögen vielfältig sein. Selbstlose Motive können eine Rolle spielen oder die christliche Glaubensüberzeugung. Gemeinsam haben sie eines: Ihr Engagement bringt ihnen eine tiefe innere Erfüllung. Und auf die kommt es mir an. 

Den Unterschied ausmachen

Im angloamerikanischen Sprachraum sagt man über solche Menschen: “They make the difference.” Diese Leute machen den Unterschied. Beim Sport oder Militär spricht man von „Game Changern“, also Leuten, die das Spiel verändern, ihm eine neue Richtung geben und vielleicht den Sieg herbeiführen. Für mich sind sie Ermöglicher.

Wie meine ich das? Ermöglicher nutzen ihre Privilegien, Erfahrungen, Ressourcen und Weitblick. Das alles setzen sie zum Wohl jener ein, denen es nicht so gut geht. Auf diese Weise wirken sie nachhaltig. Sie hinterlassen Segensspuren im Leben anderer. 

Ein persönliches Beispiel

Neulich hat unser Patenkind ihren 18. Geburtstag gefeiert. Als wir seinerzeit über  Compassion Deutschland die Unterstützung von Joana begonnen haben, war sie gerade einmal vier Jahre alt. Sie war ein kleines Mädchen aus einer armen Familie in Westafrika, dem wir eine Chance geben wollten. Bald wird Joana ihre Ausbildung abschließen und dann auf eigenen Beinen stehen können. 

Wir haben nur ein bisschen von unserem Überfluss mit Joanas Familie geteilt. Genau genommen ist das, was wir abgegeben haben, nicht der Rede wert. Aber es hat bedeutsame Spuren in ihrem Leben hinterlassen. 

Warum erzähle ich Ihnen das? Sicher nicht, weil ich damit angeben will, wie vorbildlich unsere Familie ist! Ganz und gar nicht. Mir geht es um ein praktisches Beispiel dafür, wie man mit überschaubaren Mitteln dauerhafte Veränderung ermöglichen kann. 

Und damit zu Ihnen und meiner Eingangsfrage: Ist es nicht an der Zeit, sich für Bedeutsames zu engagieren? Was immer das sein wird und wie Sie sich einbringen wollen, entscheiden allein Sie. Es muss zu Ihren Vorstellungen und Möglichkeiten passen. Ich finde, es ist an der Zeit, gute Spuren in dieser Welt zu hinterlassen. Und deshalb ermuntere ich Sie mitzumachen. Sie wissen: Wer sparsam sät, wird wenig ernten.

Bevor Sie weiterziehen

Ich hoffe sehr, dass ich in Ihnen etwas anstoßen konnte. Weitere inspiriernende Blogs finden Sie hier. Nachdenkenswertes über das zurückliegende Osterfest habe ich unter der Überschrift „Besser Ostern als Western“ aufgeschrieben.