Heute möchte ich Ihnen ein leichtes Thema präsentieren. Vielleicht gelingt es mir, Sie zum Schmunzeln zu bringen, in dem ich Sie frage: Welcher Führungstyp sind Sie?
Hier ist eine kleine Auswahl von Chef-Typen. Ich habe bewusst ein wenig karikiert. Ob Sie sich wieder erkennen?
Der Boss-Chef
Dieser Typ verkörpert seine Rolle mit Haut und Haar. Gesichtsausdruck und Gebaren teilen es jedem mit, wer das Sagen hat. Die Haltung ist dezidiert aufrecht, der Blick wachsam und die verbale und non-verbale Kommunikation sind eindeutig. Und so merkt jeder, der mit „dem Chef“ zu tun bekommt, schnell, wer Herr im Haus, der Abteilung oder dem Team ist und wie das Gegenüber behandelt werden möchte.
Dieser Vorgesetzte weiß sich auf der Kommandobrücke der Verantwortung und ist selbstverständlich jederzeit bereit, Entscheidungen zu treffen.
Mit Rivalen wird nicht lange gefackelt. Wer nicht spurt, merkt schnell die Macht des Vorgesetzten, die mal subtil oder etwas gröber vermittelt wird.
Kurz und knapp: Dieser Typus verströmt die Autorität, von der er weiß, dass er sie bei seinen Mitarbeitern einfordern kann.
Der Geschäftige
Es gibt viel zu tun für diesen Typ des Vorgesetzten. Die Position im Betrieb fordert ihn und das lässt er jeden wissen, der in seine Nähe kommt. Eine Atmosphäre der Geschäftigkeit umgibt diesen Chef. Manchmal werde ich den Eindruck nicht los, dass diese Aura sorgsam gehegt und gepflegt wird. Professionell managen, das gehört zum Selbstverständnis dieser Führungskraft.
Die Folge? Die Mitarbeiter plagt ein schlechtes Gewissen, wenn sie Gesprächsbedarf haben. Schließlich will niemand dem armen Chef noch mehr Lasten aufbürden. Das wiederum hat zur Folge, dass der geschäftige Vorgesetzte öfters Wesentliches einfach nicht mitbekommt oder falsch einschätzt und infolgedessen abtut.
Der Geschäftige sieht sich als „Kümmerer“. In seiner Wahrnehmung sorgt er dafür, dass es im Betrieb vorangeht. Allerdings kommt es neben den bereits angedeuteten Fehleinschätzungen auch hin und wieder dazu, dass Dinge liegen bleiben oder nicht die notwendige Aufmerksamkeit erhalten.
Der Abgelenkte / Abwesende
Bei diesem Vorgesetzten weiß man nie, ob er oder sie in Gedanken präsent sind. Das zur Schau gestellte Wesen vermittelt den Eindruck, dass es noch sehr viel Bedeutsameres zu tun oder zu regeln gibt als das, was gerade verhandelt werden soll. Die unausgesprochene Botschaft lautet: Leider kann ich mich dem Anliegen nicht in dem Umfang widmen, wie ich das gerne getan hätte. Es gibt Wichtigeres, was mich gerade fordert.
Dann gibt es aber außerdem jene Vorgesetzten, die sich von allem und jedem ablenken lassen. Jede Regung des Handys wird mit einem Blick quittiert, auch wenn man mitten in einem Thema ist, dass volle Konzentration fordert.
Am Ende ist unklar, wie viel – und vor allem – wie gründlich das verstanden wurde, was man dem Vorgesetzten vermitteln wollte.
Der Mürrische
Die Klage ist des Kaufmanns Gruß, sagt der Volksmund. Ähnlich ist es um diese Vorgesetzten bestellt. Zum Lachen verziehen sie sich in den Keller. Unbeschwertheit, Frohsinn, Leichtigkeit des Lebens? Das sind Fremdworte für diese Führungskräfte.
Man soll es nicht für möglich halten, aber es gibt Menschen, die sich über ein halb volles Glas beschweren. Warum? Weil es in ihren Augen halb leer ist. Wo die einen Chancen sehen, wittern sie Gefahren. Sie sind die unverbesserlichen Bürger von „Mangelland“.
Der Gesprächige
Dieser Typ Vorgesetzter ist an Kommunikation interessiert. Besonders dann, wenn er oder sie Gelegenheit bekommt, sich wortreich zu verbreiten. Merke: Der Gesprächige hört sich gerne reden.
Die Fähigkeit zu zuhören ist in der Regel weniger stark ausgeprägt.
Der Stratege
Der Stratege sammelt mit wachen Ohren und Augen Information. Ab einem bestimmten Punkt zieht sich dieser Vorgesetzte zurück und grübelt über das, was er gehört und gesehen hat. Die Welt wird geordnet. Ein Plan reift heran. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem das als neue Wirklichkeit verkündet wird, was der Stratege als angemessenes Vorgehen in eine – aus seiner Sicht – bessere Zukunft erkannt hat.
Ob diese Zukunft tatsächlich besser ist, hängt von mehreren Faktoren ab: Erstens. Ist die zugrunde liegende Information sachlich richtig? Zweitens. Wurden angemessene Rückschlüsse gezogen, die ihrerseits als Grundlage der neuen Strategie dienen? Drittens. Gelingt es dem Strategen nicht nur kraft seiner Rolle im Unternehmen, sondern auch aufgrund seiner Überzeugungsfähigkeit, den neuen Plan umzusetzen? Zwischen der aktuellen Wirklichkeit und dem, was der Stratege als Zukunft vor seinem geistigen Auge sieht, tut sich ein Graben auf, den es zu überwinden gilt. Merke: Eine Führungskraft, der niemand folgt, ist ein einsamer Spaziergänger.
Worum es mir geht
Es gäbe noch so manchen Cheftypus zu beschreiben. Ich denke an den Jovialen, den Strippenzieher, das Genie oder den Meister. Vielleicht gehe ich ein anderes Mal auf diese Typen ein.
An dieser Stelle ist mir Folgendes wichtig: Auch wenn ich hier und da ein bisschen spitz formuliert habe, so möchte ich betonen, dass jeder der oben beschriebenen Typen Stärken und Schwächen hat. Gut, wer sich selbst einzuschätzen und entsprechend zu verhalten weiß!
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- sander-sammy-b0JAsupO_I0-unsplash: Foto von Sander Sammy auf Unsplash