Heute bin ich sehr dankbar!

Zwei Begriffe stehen für mich heute im Mittelpunkt: reichlich und frei. Beide Worte haben mit dem 3. Oktober 2021 zu tun und sind der Grund, warum ich sehr dankbar bin.

Einerseits ist heute Tag der Deutschen Einheit. Die monströse innerdeutsche Grenze ist weg. Sie wurde überwunden. Kein Stacheldraht und kein Schießbefehl trennen die Deutschen. Stattdessen leben wir in Freiheit und Frieden. Uns gehts sehr gut. Dafür kann man wirklich dankbar sein.  

Andererseits feiern Christen das Erntedankfest. Es ist ein fröhliches Fest, das mich daran erinnert, dass die Butter nicht im Kühlfach eines Supermarkts entsteht und es nur deshalb Apfelsaft gibt, weil Äpfel an Bäumen gereift sind.  

Nicht nur Regen, Sonnenschein und guter Dünger waren fürs Gedeihen der landwirtschaftlichen Erzeugnisse notwendig. Ein Heer fleißiger Hände hat geerntet, verarbeitet und die Waren verteilt. 

Keine Selbstverständlichkeit

Mein Wohlstand ist keine Selbstverständlichkeit. Das wurde mir vor einigen Tagen wieder schmerzlich bewusst.  

Ich hatte verstörende Bilder von Kindern gesehen, die irgendwo in Afrika an Hunger litten. Die großen, erwartungsvollen Augen gingen mir noch eine Weile nach.

Mich hat beschäftigt, dass diese Kinder in schlimmen Verhältnissen aufwachsen müssen, während es mir und meiner Familie gut geht. Uns fehlt nichts. Wir haben alles, was wir brauchen und noch viel mehr. 

Augen und Hände, die warten

Und dann begegnete mir Psalm 145, der als Leitgedanke für das Erntedank-Fest ausgewählt worden ist. Dort heißt es: 

„Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit. Du tust deine Hand auf und sättigst alles, was lebt mit Wohlgefallen“, Psalm 145,15–16.

Es ist vom Warten die Rede. Von Augen, die auf den gerichtet sind, der versorgen will und von Händen, die Gutes austeilen. Aber steht das nicht im krassen Widerspruch zu dem, über was in den Medien über Hunger und Not berichtet wird? 

Ich überlege weiter: Was David betet, kann ich bestätigen. Ich habe meine Blicke auf Gott gerichtet, habe auf ihn gehofft und bin von ihm immer wieder versorgt worden. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich weiß, es ist nicht selbstverständlich, dass es mir so gut geht.

Bin ich an der Reihe?

Vielleicht ist es an der Zeit, überlege ich mir, dass ich nicht nur Segensempfänger bin, sprich, Gutes von Gott und anderen Menschen annehme? Sollte ich andere segne, indem ich von dem Guten weitergebe, das ich erhalten habe? So könnte ich (vielleicht sogar im Auftrag Gottes) hilfsbedürftigen Menschen Gutes tun.

Bevor Sie gehen 

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