Fremde sind Freunde
Meine Frau und ich besuchen gerne das monatlich stattfindende Begegnungscafé Fremde sind Freunde in Aßlar. Wir haben über die Jahre interessante Menschen aus aller Herren Länder mit teils bewegenden Geschichten kennengelernt. Ich bin beispielsweise Männern begegnet, die in Afghanistan für die alte Regierung gearbeitet haben, habe junge Ingenieure aus Syrien getroffen und Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine.
Was verbindet diese Menschen? Einerseits die Flucht aus schlimmen Verhältnissen. Sie haben viel riskiert, um nach Deutschland zu kommen. Manche würden mit Sicherheit heute tot sein, wenn sie nicht rechtzeitig geflohen wären.
Andererseits kämpfen fast alle mit der deutschen Sprache, der für sie fremden Kultur und mit Heimweh. Ich weiß nicht, wie oft ich mir Familienbilder angeschaut und dabei die Traurigkeit meines Gegenübers gespürt habe.
Ich habe noch etwas beobachtet. Diese Leute sind meistens hoch motiviert. Sie wollen die Chance nutzen, sich beweisen und etwas aus ihrem Leben machen. Vorausgesetzt, man schickt sie nicht wieder zurück. Und sie wollen unbedingt ihr radebrechendes Deutsch ausprobieren.
Fremde und Heimatlose in der Bibel
Von Fremden und Heimatlosen ist in einem Bibelabschnitt die Rede, der als Leitgedanke für diesen Sonntag ausgewählt worden ist. Der Apostel Paulus schreibt den Christen in Ephesus:
Ihr seid nicht länger Fremde und Heimatlose; ihr gehört jetzt als Bürger zum Volk Gottes, ja sogar zu seiner Familie. Epheser 2, Vers 19 Bibelübersetzung Hoffnung für alle.
Es macht einen gewaltigen Unterschied aus, ob ich mich als Gast in einem Land aufhalte oder ein Bürger mit allen Rechten und Pflichten bin. Das habe ich oft genug während Dienstreisen im Ausland erlebt. Als Bürger kann ich völlig anders auftreten.
Das gilt in ähnlicher Weise für den Glauben, sagt Paulus. Als Nachfolger von Jesus bin ich Gott willkommen. Dann bin ich nicht mehr fremd. Ich genieße Bürgerrechte in Gottes künftiger Welt. Paulus geht sogar noch einen Schritt weiter. Er besteht darauf, dass ich zu Gottes Familie gehöre.
Was ich tun muss
Ist das nicht interessant? In fast allen Religionen muss ich mich anstrengen, um Gott oder irgendwelchen Göttern zu gefallen. Ob ich es in den Himmel schaffe, ist nicht ausgemacht. Das hängt in der Regel von vielen Faktoren ab, auf die ich keinen Einfluss habe.
Wie anders ist da der Glaube an Jesus Christus. Keine frommen Werke, keine Verhaltensvorschriften oder andere religiösen Klimmzüge. Nichts davon ist nötig. Alles, was erforderlich ist, fasst der Apostel Paulus in seinem Brief an die Christen in Rom wie folgt zusammen:
Wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und glaubst in deinem Herzen, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. Denn wer mit dem Herzen glaubt, wird gerecht; und wer mit dem Munde bekennt, wird selig. Römerbrief 10, Verse 9 und 10
So weit meine Gedanken für dieses Mal. Bevor ich mich verabschiede, noch ein kleiner Hinweis: Vor zwei Jahren habe ich mir schon einmal Gedanken über diesen Vers gemacht. Wenn Sie noch ein wenig Zeit haben, dann lade ich Sie ein, den Link anzuklicken. Der führt sie auf direktem Wege zum Artikel: Hier bin ich zu Hause! Mehr noch: Daheim!
Bildquellen
- : Foto von Naassom Azevedo auf Unsplash