Im städtischen Straßenverkehr ein Fahrzeug sicher von A nach B zu navigieren, ist eine komplexe Angelegenheit. Neben einer klaren Vorstellung, wohin ich will und wie ich gedenke, mein Ziel zu erreichen, muss ich das Auto sicher beherrschen.
Was fürs Autofahren gilt, trifft auf Menschen genauso zu. Sie im beruflichen Umfeld zu führen ist ebenfalls eine komplexe Sache. Ich muss das Ziel vor Augen haben und eine gute Vorstellung davon, wie ich das mit der Belegschaft erreichen kann. Und ich muss das Handwerk der Personalführung beherrschen.
Ich behaupte: Menschen gut führen zu können, erfordert lebenslanges Lernen. Denn ich muss bereit sein,
- Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen,
- ständig Neues einzuüben
- und dabei gelegentlich ein Risiko einzugehen.
Auch wenn die Aufgabe komplex ist, kann man das Leiten von Menschen auf vier Kerngedanken reduzieren. Das meint Dan Reiland.
- Herz
- Verbindung
- Vertrauen
- Gefolgschaft
Kurz gesagt: Wenn ich mit Herz führe, schaffe ich die Voraussetzung dafür, dass eine Verbindung zu Mitarbeitern sich bilden kann. Wo Verbundenheit gelebt wird, entsteht Vertrauen. Menschen sind bereit, dem Leiter zu folgen, der weiß, wohin er oder sie will.
Die Umkehrung ist ebenso wahr: Ich werde keiner Führungskraft folgen, der ich nicht traue. Wie soll ich jemandem vertrauen, wenn ich mich nicht verbunden fühle? Und kann ich mich verbunden fühlen, wenn ich bei meinem Gegenüber das Herz nicht erspüre?
Ich werde mich nachfolgend den 4 Aspekten kurz widmen, die Dan Reiland für wesentlich erachtet.
1. Herz
Es fängt mit dem Herzen an. Ich meine nicht die Pumpe in meiner Brust, die für den Blutkreislauf zuständig ist, sondern den innersten Ort meines Seins.
Um von Herzen zu führen, muss ich mich meiner selbst bewusst sein. Es erfordert von mir, dass ich mit meinen Ängsten und Unsicherheiten umgehen kann.
Letzten Endes geht es um die Frage, ob diese Ängste und Unsicherheiten mich beherrschen oder ich sie. Bin ich bereit, hart an mir zu arbeiten?
Einen interessanten Gedanken lese ich in der Bibel: „Mehr als alles hüte dein Herz; denn von ihm geht das Leben aus.“ Buch der Sprüche 4, Vers 23
2. Verbindung
Wer mit sich selbst im Reinen ist, fühlt sich in der Regel in der eigenen Haut wohl und wirkt authentisch. Das mögen die Leute. Eine Voraussetzung dafür entsteht, dass eine echte Verbindung wachsen kann.
Ängste und Unsicherheiten führen dazu, dass man sich selbst schützt. Selbstschutz wiederum verhindert das Entstehen tiefer Beziehungen.
Ich bin davon überzeugt, dass gute Führung dort gedeihen kann, wo ich mich auf der Ebene des Herzens mit anderen verbinde.
3. Vertrauen
Führe ich aus dem Herzen heraus, in dem ich mich mit anderen verbinde, schaffe ich eine Vertrauensbasis. Die Beständigkeit meines Charakters ermöglicht, dass Vertrauen entsteht, sich vertieft und gedeiht.
Je tiefer das Vertrauen ist, desto größer ist das Engagement derjenigen, die ihrem Vorgesetzten gerne folgen, sagt Dan Reiland.
Das ist auch der Grund, warum es so verheerend ist, wenn Vertrauen gebrochen wird.
Merke: Zerbrochenes Vertrauen schadet allen Beziehungen, besonders aber denen, die mit Führungskräften verbunden sind. Warum? Weil die Menschen sich auf mich, meine Integrität und meine Leitung verlassen haben. Weil sie sich mit mir eins gemacht und mir ihr Vertrauen geschenkt haben.
Ist Vertrauen einmal gebrochen, muss unverhältnismäßig viel Energie darauf verwendet werden, dieses Vertrauen wiederherzustellen.
Deshalb gilt es, die Vertrauensbeziehung unbedingt zu schützen.
4. Gefolgschaft
Ich muss wissen, wohin ich führe. Sind meine Vorstellungen vage oder bin ich nicht in der Lage, diese überzeugend zu vermitteln, wird das unweigerlich Spannungen und Probleme in der Belegschaft nach sich ziehen. Es wird nicht lange dauern, bevor ich an Einfluss verliere.
Deshalb gehört zur Gefolgschaft eine überzeugende Vision. Damit meine ich eine gut verständliche und wünschenswerte Vorstellung der Zukunft.
Bildquellen
- Leadership: Foto von Miguel Á. Padriñán: https://www.pexels.com/de-de