Wie wäre das, wenn Ihnen jemand etwas in die Hand drückt, mit dessen Hilfe Sie Ihr Leben nachhaltig zum Positiven verändern könnten? Ich denke an so etwas wie einen Zauberstab. Hätten Sie Interesse? Würden Sie zugreifen? Ich schon.
Seit geraumer Zeit begleitet mich eine Frage, die genau dazu in der Lage ist. Sie ist schlicht, unkompliziert und kann doch viel bewirken. Aber, und auch das muss gesagt werden, die Beantwortung der Frage kann herausfordernd sein und mir eine ordentliche Portion Mut abverlangen. Und genau deshalb ist sie für mich von unschätzbarem Wert.
Die Frage lautet ganz einfach: Was macht das jetzt möglich?
Warum mir die Frage gefällt
Es gibt mehrere Gründe:
- Zunächst einmal mag ich ihre Schlichtheit. Ich muss nicht lange über ihren Sinn nachdenken. Er erschließt sich mir sofort.
- Die Frage holt mich aus meiner Opferrolle heraus und zwingt mich, konstruktiv mit meinen Umständen umzugehen. Das finde ich gut.
- Sie richtet meinen Blick in die Zukunft, ohne die Gegenwart auszublenden.
- Außerdem regt sie an, über das nachzudenken, was möglich werden könnte und setzt so meine Fantasie in Gang.
- Schlussendlich ermutigt mich die Frage zum Handeln.
Ich möchte kurz beispielhaft zeigen, wie und in welchen Zusammenhängen die Frage „Was macht das jetzt möglich?“ vorteilhaft sein könnte.
Beispiel 1
Früher haben in unserem Ort viele mit Öl geheizt. In der Regel musste einmal im Jahr getankt werden. Oft geschah das im Herbst, weil man sicher sein wollte, dass das Öl für die gesamte Heizperiode ausreichte.
Allerdings stieg wegen der hohen Nachfrage der Heizölpreis. Im Frühjahr, also nach der Hauptheizperiode, sank der Bedarf und mit ihm der Preis für den Liter Öl.
Angesicht sinkender Ölpreise im Frühling könnte die Frage „Was macht das jetzt möglich?“ helfen, die Heizkosten zu reduzieren. Sie würde den Schluss nahelegen, dass man azyklisch, also dann tankt, wenn Heizöl nicht nachgefragt wird und somit billig ist.
Beispiel 2
Ein Stellenwechsel oder der Umzug an einen anderen Ort bieten die außergewöhnliche Gelegenheit, ein neues Kapitel in der eigenen Biografie zu gestalten. Das gilt auch dann, wenn Job- oder Ortswechsel unfreiwillig sind.
Ich kann noch einmal ohne den Ballast der zurückliegenden Jahre von vorne anfangen. Schließlich bin ich für mein berufliches und privates Umfeld ein unbeschriebenes Blatt.
Wie stelle ich das an?
Was muss ich beachten, um die Frage: „Was macht das jetzt möglich?“ für mich gewinnbringend beantworten zu können?
- Zunächst einmal sollte ich mir bewusst werden, dass sich die Frage nicht im gestreckten Galopp beantworten lässt. Ich muss innehalten. Mich auf sie einlassen.
- Dann fordert sie unerbittlich einen ehrlichen Blick auf die Situation, in der ich mich befinde. Ich muss alles ansehen. Das Gute, das Schlechte und das Hässliche. Nur wenn ich mir nichts vormache, kann sie ihre volle Wirkung entfalten.
- Habe ich mir eine ehrliche Bestandsaufnahme gegönnt, kann ich meine Fantasie schweifen lassen.
- Nachdem ich das eine oder andere Luftschloss gebaut habe, ist es an der Zeit, mich ernsthaft zu fragen, welche der vielen Ideen ich werde umsetzen können. Welchen Preis werde ich dafür entrichten müssen?
- Habe ich das beantwortet, bleibt lediglich zweierlei zu tun: Ich muss mir darüber klar werden, ob ich bereit bin, den Preis zu zahlen und mich dann aufraffen und zur Tat schreiten.
Wenn es besonders dicke kommt
Es gibt Umstände und Situationen, in denen sich die Frage verbietet und in denen auch eine Antwort unmöglich ist. Ich denke beispielsweise an Schicksalsschläge oder schlimme Diagnosen. In solchen Momenten bleibt nur eines: mit dem Notvollen umgehen lernen, es anzunehmen und auszuhalten.
Sieht man aber von diesen Ausnahmesituationen ab, kann die Frage „Was macht das jetzt möglich?“ wertvolle Impulse vermitteln.
Zu guter Letzt:
Bevor Sie weiterziehen, möchte ich Ihnen noch eine Anregung ans Herz leben. Bitte schauen Sie sich in der Rubrik persönliche Entwicklung um. Dort finden Sie weitere Artikel und Podcasts, wie beispielsweise diese:
In regelmäßigen Abständen veröffentliche ich bei ERF – Der Sinnsender kurze Andachten. Beispielsweise 14-tägig in der Reihe Anstoß oder Wort zum Tag. Hier finden sie einen Link zu den letzten Kurzbeiträgen.
- Du darfst genießen! Anstoß – Gedanken zum Tag vom 12.12.2024
- Ein guter Rat. Anstoß – Gedanken zum Tag vom 26.12.2024
- Eine Zusage, auf die ich mich verlasse. Wort zum Tag vom 5.01.2025
Bildquellen
- Wegweiser im Wald: Privat