Ein ungewöhnlicher Wunsch am Ende eines Briefs

Podcast: Ein ungewöhnliche Wunsch am Ende eines Briefs

Vor ein paar Tagen habe ich zwei Briefe unterschrieben. Auf echtem Papierbrief mit einem Stift signiert! Das mag jetzt ein wenig seltsam klingen, aber für mich war das etwas Besonderes, denn in unserem Unternehmen haben wir konsequent von Papier auf digital umgestellt. Die Pandemie hats möglich gemacht. Wir sind weitgehend weg von der „Schneckenpost“.

Die digitale Umstellung ist so konsequent, dass nur noch an einer Stelle neben dem Drucker ein Papierkorb steht. Und dieser Behälter muss für die komplette Etage ausreichen – und tut es auch. 

Während ich also meine beiden Briefe unterzeichnete, kamen mir ein paar Gedanken. 

Die Form ist wichtig

Geschäftsbriefe brauchten eine gewisse äußere Form. Der Briefkopf, die Anrede und Textverteilung mussten stimmen. Und der Schluss? Erinnern Sie sich noch, wie man früher Briefe beendet hat? Damals war es üblich, ein „hochachtungsvoll“ vor die Unterschrift zu setzen. Irgendwann wurde der Ton konzilianter. Plötzlich hieß es von offizieller Seite „mit freundlichen Grüßen“. Inzwischen hat sich das schlichte „freundliche Grüße“ eingebürgert. – Irgendwie muss ich schmunzeln, wenn ich daran denke, dass selbst Behörden wie das Finanzamt in einem anderen Ton kommunizieren. 

In vielen E-Mails sucht man derartige Redewendungen vergeblich. Wer besonders locker wirken will, verwendet die Großbuchstaben C und U. Auf Englisch ausgesprochen klingt CU wie „see you“ und soll heißen: Wir sehen uns später. 

Ein antiker Gruß

Mir gefällt das, was der Apostel Paulus ans Ende seines Briefs an die Christen in der Hauptstadt Rom setzen lässt. Ich lese im Römerbrief 15, Vers 33 diesen Gruß: 

Der Gott des Friedens sei mit euch allen!

Wie schön, denke ich mir. Da beendet jemand einen Brief nicht mit einer höflichen, nichtssagenden Floskel, sondern mit einem ernst gemeinten Wunsch an Gott. Der Friede Gottes, sein Segen, soll Teil meines Lebens sein. 

Paulus wünscht sich von Gott, dass er sich den Christen in Rom in besonderer Weise zuwendet und sie mit innerem wie äußeren Frieden beschenkt.

Ich möchte am heutigen Tag diesen Wunsch aufgreifen und ihn Ihnen zusprechen. Möge der Gott des Friedens Sie in all die unterschiedlichen Situationen begleiten, denen Sie sich heute stellen müssen. Möge sich in Ihnen die Gelassenheit ausbreiten, die aus dem Wissen erwächst, dass Jesus Christus den Weg mit Ihnen geht. Sie können sich dessen gewiss sein.

Bleiben Sie behütet. Bis die Tage! 

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