Ein Gebet um Barmherzigkeit

Seit nunmehr zwei Wochen erschüttern Bilder des Kriegs und der Zerstörung die Welt. Das Unvorstellbare ist Wirklichkeit geworden. Ein großer Landkrieg ausgebrochen. Millionen Menschen sind auf der Flucht, Zehntausende verletzt, viele Tausende in Folge der Kampfhandlungen getötet. 

Mich überkommt eine tiefe Traurigkeit. Vielleicht auch deshalb, weil ein Wunschbild in mir zerbrochen ist. Das, was in der Vergangenheit gerne mit Friedensdividende umschrieben wurde, ist auf lange Zeit zerstört. Vorbei die Hoffnung, dass der Friede durch Verständigung der Völker und Handel gestärkt würde. 

Ich sorge mich um die Zukunft. Wohin geht die Reise? Siegmar Gabriel hat von einem „kalten Frieden“ gesprochen, der am Ende herauskommen könnte. Ist die langfristige Perspektive, auf die sich Europa einrichten muss, ein Klima des Misstrauens bis hin zur offenen Feindseligkeit? 

Für heute, Reminiszere, dem 2. Sonntag der Passionszeit, ist ein Gedanke aus Psalm 25 als Leitmotiv ausgewählt worden: 

Gedenke, Herr an deine Barmherzigkeit! Psalm 25,6

David, dem Psalm 25 als Autor zugeschrieben wird, hält sich Gottes Barmherzigkeit vor Augen. Und weil er sehr viel Gutes damit verbindet, bittet er Gott, doch entsprechend dieser Barmherzigkeit zu handeln. Gott soll sich „erinnern“ (reminiscere = gedenke!) und dann entsprechend handeln.

Das Erleben dieser Barmherzigkeit wünsche ich mir für die Menschen in der Ukraine und in Russland. Ich bin fest davon überzeugt, dass diesen Krieg – sieht man einmal von einem kleinen Machtzirkel im Kreml ab – niemand ernsthaft gewollt hat. 

Respekt für die tatkräftige Hilfe

Gleichzeitig ist es mir ein Anliegen, denen meinen Respekt zu zollen, die sich aufgemacht haben, um zu helfen. Allen voran hat die polnische Gesellschaft Großartiges geleistet. Auch in anderen Staaten, die an die Ukraine angrenzen, haben Menschen Barmherzigkeit gelebt. Das kleine Moldawien ist hier besonders herauszustellen. 

Inzwischen hat die Flüchtlingswelle auch Deutschland erreicht. Auch hierzulande beobachte ich eine bewegende Hilfsbereitschaft. 

Aber trotz des vorbildlichen sozialen Engagements bleibt die grausame Realität von Krieg, Leid und Zerstörung. Deshalb ist es mein einfaches Gebet, dass Gott seiner Barmherzigkeit gedenken und dem grausamen Treiben bald ein Ende bereiten möge. 

Wenn Sie wollen, können Sie dieses Gebet zu Ihrem machen: 

Allmächtiger Gott, ich komme zu dir im Namen von Jesus Christus. Ich bitte dich darum, dass du dich über unsere Welt erbarmst. In besonderer Weise bitte ich um Frieden für die leidgeprüften Menschen in der Ukraine. Bitte sorge dafür, dass die Waffen schweigen, und ziehe jene zur Rechenschaft, die für die schreckliche Not verantwortlich sind. Herr, zeige mir, wo und wie ich helfen kann. Amen. 

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Bildquellen

  • prayer-g9175065ae_1920_Fotor: mleonascimento0 / pixabay.com

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