Der Weg in eine unsichere Zukunft

Der Game Changer

Vor einigen Tagen habe ich Experten darüber reden gehört, was wohl nach der Pandemie kommen wird. 

Man war sich einig, dass die aktuellen Herausforderungen sich noch bis ins Jahr 2023, vielleicht sogar 2024 hinziehen würden. 

Ebenfalls unstrittig war die Einschätzung, dass Corona weltweit ein echter „Game Changer“ ist. Man vermutete, dass manche Volkswirtschaften, das deutschsprachige Europa eingeschlossen, besser mit den Folgen fertig würden als andere.

Klar war aber auch, dass wir nie mehr zu den Verhältnissen von vor 2020 zurückkehren werden. Die goldenen Jahre sind vorbei. Der sprichwörtliche Gürtel muss enger geschnallt werden. Die Auswirkungen der Pandemie einerseits und der Umbau hin zu einem möglichst nachhaltigen Wirtschaften werden unerbittlich ihren Tribut fordern. 

Während des Gesprächs fragte ich mich im Stillen, ob die Menschen in unserem Land überhaupt bereit sind, sich diesen Herausforderungen zu stellen. 

Eine ähnlich weitreichende Zeitenwende

Heute habe ich in meiner Bibel von einer vergleichbaren Zeitenwende gelesen. Allerdings grassierte damals kein Virus. Es ging um eine neue Heimat für das Volk Gottes, wie sich die Israeliten seinerzeit nannten.

Die waren nach ihrer Flucht aus der ägyptischen Sklaverei für 40 Jahre auf der Halbinsel Sinai und der Gegend im nordwestlichen Teil des heutigen Saudi-Arabiens östlich des Golfs von Akaba umhergezogen (die Gegend ist historisch als das Land Midian bekannt). Jetzt lagerten sie am Jordan gegenüber von Jericho. 

Ihr Anführer Mose war verstorben. Sein Nachfolger hieß Josua. Gemäß der großen Vision sollte Israel das „gelobte Land“ einnehmen. Eine Herkulesaufgabe, denn die dort lebenden Völker waren nicht bereit, zu weichen. Im Gegenteil. Es war mit erbittertem Widerstand zu rechnen. 

Soweit der historische Zusammenhang. 

Mich verwundert es nicht, dass der neue Anführer Selbstzweifel hatte, ob er der großen Aufgabe gewachsen sein würde. 

In diese Situation erhielt Josua „eine Botschaft von oben“. Gott sprach ihm Mut zu. Gleich zu Anfang des Buchs Josua lese ich diese Worte: 

„Habe ich dir nicht geboten: Sei getrost und unverzagt? Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der HERR, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst.“ Josua 1,9

Die berechtigte Frage stellt sich: Was hat das mit Ihnen und mir zu tun? Sie und ich leben in einer anderen Zeit. Unsere Herausforderungen sind anderer Natur. Aber sie fühlen sich möglicherweise ähnlich überwältigend an. 

Als Christ bin ich davon überzeugt, dass der Gott, der damals mit Josua sprach, derselbe ist wie heute. Deshalb kann ich die Aussage, die seinerzeit als Ermutigung für Josua gedacht war, mir zu Herzen nehmen. Ich brauche nicht zu verzagen, sondern kann getrost sein. Auch meine Zukunft ist mit all ihren Schwierigkeiten und Unwägbarkeiten Gott bekannt.

Was ist zu tun?

In der Beschäftigung mit dem Bibeltext ist mir Verschiedenes aufgefallen: 

Erstens. Selbstzweifel können einem angesichts der Größe einer Aufgabe mächtig zusetzen. Aber es kommt nicht auf deren Größe an, sondern darauf, wie ich mit der Herausforderung umgehe. Josua wurde aufgefordert, getrost zu sein und sich nicht zu entsetzen. Das hat er getan. Er hat sich seiner Berufung gestellt und sie gelebt.

Übertragen auf heute stellen sich folgende Fragen: Welche Aufgabe ist mir übertragen worden? Welche Ihnen? Wie stellen wir uns dieser Aufgabe? 

Zweitens. Josua hat mit der Realität Gottes gerechnet. Der Gott, dem sein Vorgänger Mose gefolgt war, war auch sein Gott. Also verließ er sich auf dessen Beistand. 

Auch ich kann mit der Realität Gottes rechnen, selbst wenn meine Aufgabe im Verhältnis zu der Josuas unbedeutend scheint. 

Drittens. Josua setzte seinen Auftrag umsichtig und konsequent um. In bestimmten Fällen bedeutete das, sich genau an Gottes Vorgaben zu halten. Auch dann, wenn diese wenig Sinn zu machen schienen. Siehe dazu den Bericht über die Einnahme der befestigten Stadt Jericho. Bei anderen Gelegenheiten wurde ihm Ermessensspielraum zugestanden.

Ich lerne: Bei Gott gibt es kein starres Verfahrensmuster. Dementsprechend ist es an mir, aufmerksam zu sein und mich flexibel auf Gott einzustellen. 

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Start ins neue Jahr und Gelingen in jeder Hinsicht: privat und beruflich. 

P.S.: Weitere spirituelle Impulse finden Sie hier. Folgen Sie dem Link.

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