Diese Berufe sind in Deutschland angesehen
In jeder Gesellschaft gibt es Menschen, die besonderes Ansehen genießen. Die Augsburger Allgemeine hat eine Aufstellung der angesehensten Berufe veröffentlicht. Auf Platz 1 landete, wen wundert’s, der Arztberuf, gefolgt von Krankenschwestern. Den 3. Platz nehmen Polizisten ein. Der Slogan, „Die Polizei, dein Freund und Helfer“ scheint demnach tatsächlich zutreffend zu sein. Lehrer und Handwerker folgen auf den Plätzen 4 und 5. Trotz schlechter Presse landen Geistliche der beiden Großkirchen auf Platz 6, gefolgt von Hochschulprofessoren und Ingenieuren auf den Plätzen 7 und 8. Dahinter auf 9 und 10 rangieren Rechtsanwälte und Apotheker. Allerdings muss angemerkt werden, dass andere Umfragen zu anderen Ergebnissen kommen.
Keinen guten Ruf haben …
Weit abgeschlagen, am hinteren Ende der Skala, findet man laut einer Umfrage von YouGov aus dem Jahr 2020 die Berufe, die unbeliebt sind. Gefragt wurden Eltern, ob sie mit dem Berufswunsch ihrer Kinder einverstanden wären: Social Media Influencer, Callcenter-Mitarbeiter, Bergleute, LKW-Fahrer, Fabrikarbeiter und Social-Media-Manager fielen allesamt durch.
Spannend!
Definitiv ganz unten waren zur Zeit der Bibel die Mitarbeiter des Zolls. Sie wurden als Verräter regelrecht gehasst. Man sah in ihnen Kollaborateure der römischen Besatzungsmacht.
Unmögliches Verhalten
Jesus scheint nicht viel von der allgemeinen Verurteilung von Zöllnern gehalten zu haben. Er ließ sich bei mehreren Gelegenheiten sogar von Zöllnern zum Essen einladen. – Ein No-Go für fromme Juden jener Zeit!
Einer seiner Gastgeber war Zachäus, bei dem Jesus einkehrte. Es dauerte nicht lange, bis er öffentlich für sein Verhalten harsch kritisiert wurde. Aber Jesus ließ sich nicht beirren. Und das hatte eine lebensverändernde Wirkung für Zachäus. Er beschloss, seinen Lebenswandel drastisch zu ändern und ließ stehenden Fußes Taten folgen. Jesus würdigte seinen Sinneswandel mit den Worten: „Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, denn auch er ist ein Sohn Abrahams“, nachzulesen im Lukasevangelium 19, Vers 9.
Aber Jesus beließ es nicht dabei. Er setzte sogar noch einen drauf. Im nächsten Satz lese ich Bemerkenswertes.
Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. Lukas 19, Vers 10
Jesus stellt klar, dass er nicht für die Erfolgreichen und Wohlhabenden da ist. Er wendet sich auch denen zu, die von der Gesellschaft verachtet werden. Ja, sie mögen „verloren sein“ in den Augen der großen Masse. Trotzdem gilt ihnen die Freundlichkeit Gottes. Mehr noch: Jesus sucht aktiv jene, die als hoffnungslose Fälle abgetan werden.
Die Zumutung des Evangeliums
Übertrage ich den Bibeltext auf heute, wäre das Ergebnis vermutlich überraschend. Wer wäre wohl heute am unteren Ende der sozialen Prestige-Skala? Überführte Steuerbetrüger, Hehler und Gauner jeglicher Art, Hochstapler und Sozialschmarotzer?
Was, wenn Jesus das heute tatsächlich genauso handhaben würde und sich von einem Hehler oder überführten Steuerbetrüger zum Essen einladen lassen würde? Ich bin davon überzeugt, dass viele Gutmenschen sich entrüsten würden.
Jesus sucht jene, die ausgestoßen oder verachtet sind von den Anständigen dieser Welt.
Ehrlich gesagt, finde ich das tröstlich. Jesus ist für jene da, die sich ihrer unguten Umstände bewusst sind und das gerne ändern würden, es aber (weshalb auch immer) nicht können.
Ich glaube, dass er auch jene sucht, die sich unwürdig fühlen. Die zerfressen sind von Selbstzweifeln oder im eigenen Scheitern gefangen und keinen Ausweg sehen. Auch ihnen kann die Zusage gelten: Dir und deinem Haus ist heute Heil widerfahren.
Ich möchte Ihnen Mut machen. Lassen Sie Jesus hinter Ihre Maske schauen. Zeigen Sie ihm die hässlichen Geheimnisse Ihrer Vergangenheit. Treten Sie ihm im Gebet aufrichtig gegenüber. Er wird Sie nicht abweisen.
Darf ich Ihnen zum Abschluss meiner Gedanken noch einen Segen zusprechen? Gott hat vor langer Zeit durch einen Propheten diese Worte Menschen ausrichten lassen, die selbstverschuldet Schweres durchgemacht hatten.
Ich, der Hohe und Erhabene, der ewige und heilige Gott, wohne in der Höhe, im Heiligtum. Doch ich wohne auch bei denen, die traurig und bedrückt sind. Ich gebe ihnen neuen Mut und erfülle sie wieder mit Hoffnung. Denn ich will nicht immerdar hadern und nicht ewiglich zürnen; sonst würde ihr Geist vor mir verschmachten und der Lebensodem, den ich geschaffen habe. Buch Jesaja 57, Verse 15 und 16.
Ich wünsche Ihnen den Segen des Allmächtigen für diesen Tag und die kommende Woche. Bleiben Sie behütet!
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