Mit diesen Worten verabschiedete sich mein Kollege Markus Baum in den Osterurlaub. Ich musste schmunzeln. Das war typisch für ihn: Ein Wortspiel mit mehreren Bedeutungsebenen.
Gleichzeitig hat seine pfiffige Bemerkung ein paar Gedankengänge bei mir losgetreten.
Heute feiern Christen das Osterfest und erinnern damit an die leibhaftige Auferstehung von Jesus Christus von den Toten. Für die meisten in der deutschen Gesellschaft ist Ostern eine nette Tradition, die man eher mit Schokohasen und bunten Eiern verbindet als mit einem Toten, der wieder lebt.
Und doch geht es genau darum: Das, was aus naturwissenschaftlicher Sicht unmöglich ist, wird real. Mit der Auferstehung von Jesus Christus ändern sich die Vorzeichen. Offensichtlich ist der physische Tod nicht das Ende meiner Existenz. Da muss noch mehr sein. Jedenfalls ist das der zwingende Schluss, wenn man den etwa 500 Augenzeugen dieses Ereignisses Glauben schenkt.
Aber was heißt das für meinen Alltag? Warum sollte es wichtig sein, dass Jesus von den Toten auferstanden ist?
Die logische Konsequenz
Zunächst einmal ist es für meinen Glauben von grundlegender Bedeutung. In seinem Brief an die Christen in der griechischen Hafenstadt Korinth schreibt der Theologe Paulus: „Wenn aber Christus nicht von den Toten auferweckt wurde, ist euer Glaube nichts als Selbstbetrug, und ihr seid auch von eurer Schuld nicht frei. Ebenso wären auch alle verloren, die im Glauben an Christus gestorben sind. Wenn der Glaube an Christus uns nur für dieses Leben Hoffnung gibt, sind wir die bedauernswertesten unter allen Menschen. 1. Korintherbrief 5, Verse 17-19 Übersetzung Hoffnung für alle.
Mit anderen Worten, wenn die Auferstehung nicht stattgefunden haben sollte, bin ich ein armer Wicht mit absonderlichen Vorstellungen. Dann sollte ich mich auf schnellstem Weg von den Fantastereien trennen, denen ich anhänge.
Ostern bedeutet: Da kommt noch was!
Die Historizität der Auferstehung hat aber noch eine weitreichendere Bedeutung. Sie schenkt mir Trost. Denn mit der Auferstehung von Jesus ist eines klar: Der körperliche Tod ist nicht das Ende der menschlichen Existenz. Da kommt noch etwas.
Ich sag’s mal ein bisschen salopp: Glaube ich den anderen Aussagen der Bibel, folgt meinem Leben die epochale Aftershow Party im Himmel, das große Fest der von Jesus Christus Erlösten in der herrlichen Gegenwart Gottes.
Ostern hat demnach eine Menge mit Zukunft und mit feiern zu tun: Beispielsweise das Leben feiern oder die Tatsache feiern, dass ich einer guten Zukunft entgegengehe.
Überraschung! Ich bin‘s!
Aber Ostern ist auch ein Fest der Überraschung. Mit der Auferstehung von Jesus hatte in den Tagen nach seiner Hinrichtung am Kreuz niemand gerechnet. Im Gegenteil. Seine Nachfolger waren verwirrt, aufgewühlt, vielleicht sogar wütend auf „die da oben“ oder einfach nur zutiefst enttäuscht. Niemand dachte an die Worte ihres Meisters, der davon gesprochen hatte, dass er am dritten Tag von den Toten auferstehen werde.
Und dann passierte genau das. Die erste Augenzeugin hielt ihn für einen Gärtner. Erst als Jesus Maria Magdalena mit Namen ansprach, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Sie erkannte den von ihr totgeglaubten Jesus, wie er quicklebendig vor ihr stand. Maria rannte los, um den anderen von der Sensation zu berichten, dass Jesus nicht tot ist, dass er lebt.
Seit dem ersten Ostermorgen begrüßen sich Christen in aller Welt mit diesen Worten: Der HERR ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden.
Ostern bedeutet aber auch …
Ostern bedeutet außerdem, dass der weitreichende Anspruch, den Jesus seinerzeit reklamiert hat, auch hier und heute gilt. Dazu gehören auch Sätze wie dieser, festgehalten im Johannesevangelium: Ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit, und ich bin das Leben! Ohne mich kann niemand zum Vater kommen. Johannes 14, Vers 6. Wobei Jesus mit „Vater“ Gott meinte, den er verschiedentlich als Vater im Himmel bezeichnete.
Die leibliche Auferstehung von Jesus bedeutet, dass seine Worte wahr sind. Mit Ostern stellt Jesus seine Autorität klar. Und das bedeutet für mich, dass ich mich und mein Leben an seinen Worten messen lassen muss.
Schlussendlich bedeutet Ostern aber auch, dass ich ein Leben in dem Sinne führen kann, wie es von Gott gedacht ist. Ich kann zu dem werden, der ich in Gottes Vorstellung sein soll. Ja, das ist möglich, auch wenn meine Kräfte für diese Veränderung nicht reichen. Warum? Weil ich über einen Zugang zu der Kraft verfüge, die selbst Tote zurück ins Leben rufen kann.
Zum Schluss noch ein Hinweis: Vergangenes Jahr habe ich aus einer anderen Perspektive über Ostern nachgedacht. Hier gehts zum Artikel: Ein Erlebnis, das alles verändert hat.
Bildquellen
- Cowgirl, rising sun: Foto von Taylor Brandon auf Unsplash