Ausreden, die mir besonders schaden

Podcast: Ausreden, die mir besonders schaden

Wenn mir etwas nicht in den Kram passt, weil ich etwas anderes vorhabe oder einfach nicht will, dann greife ich schon mal zu einer Ausrede. Das ist oft einfacher als einem Gegenüber die Wahrheit zu sagen. 

Warum auch nicht?! Solange meine Ausflüchte schlüssig sind und den Tatsachen entsprechen, ist dagegen wenig einzuwenden. 

So weit, so gut. Wäre da nicht diese eine besondere Art der Ausrede, über die ich heute mit Ihnen sprechen möchte. 

Eine unangenehme Wahrheit

Manchmal habe ich mich nicht besonders angestrengt, weil ich Angst davor hatte, was passieren würde, wenn ich mein Bestes gebe und trotzdem versage. 

Mir war der Gedanke als Versager zu gelten unerträglich. 

Deshalb vermied ich es bei bestimmten Gelegenheiten, mich zu 100 % anzustrengen und machte das auch deutlich. Ich wollte mir einen Ausweg freihalten, brauchte eine gesichtswahrende Ausrede. Ich wollte sagen können: „Na ja, ich habe mich nicht wirklich angestrengt“, wenn ich versagt haben sollte. 

Nicht bewusst war mir in diesem Moment, dass ich Kompromisse bei meiner persönlichen Entwicklung eingegangen war. Und das nur, um mich selbst vor dem peinlichen Eingeständnis meiner eigenen Unfähigkeit zu schützen.

Mit anderen Worten: Ich hatte mich aus Angst vor dem Versagen nicht angestrengt und mich von vorneherein mit weniger als dem Besten zufriedengegeben.

So, wie ich das heute sehe, war das falsch gewesen. Warum? 

Weil es ein fadenscheiniger Selbstschutzmechanismus ist: Um mein Ego zu schützen, opfere ich mein Wachstum und meinen Fortschritt. Ich stehe nicht zu mir und meinen Grenzen. Man könnte auch sagen: Ich lehne mich selbst ab, während ich gleichzeitig versuche, mich vor dem Urteil der anderen abzusichern.

Mein Problem lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Menschenfurcht.

Wie könnte ein besserer Weg aussehen?

Kurz und knapp: Die Menschenfurcht bei den Hörnern packen und entschlossen niederringen! 

Dazu ist es notwendig, dass ich mich auf meine eigenen Werte besinne und mich dann bewusst von anderen Meinungen löse.

Mich lösen von der Meinung der anderen

Je nach Persönlichkeitstyp fällt das dem einen leichter als dem anderen. Besonders zugewandte Menschen tun sich schwer damit, die Ansicht anderer zu ignorieren. Ich gehöre zu dieser Gruppe. 

Trotzdem ist es eine unabdingbare Voraussetzung auf dem Weg unnötige Entwicklungsbarrieren abzubauen. 

Dann kommt der schwierige Teil: Ich muss die reelle Chance eines Scheiterns ansprechen. 

Die reelle Chance eines Scheiterns offen ansprechen

Dazu muss ich mich überwinden, denn indirekt gebe ich meine eigenen Grenzen zu. 

Trotzdem ist es im Kampf gegen die Menschenfurcht gut, transparent zu sein. Indem ich im Voraus offen über den möglichen Fall eines Scheiterns spreche, reduziere ich den Druck, erfolgreich sein zu müssen. 

Das Scheitern als Teil meines Wachstumsprozesses annehmen  

Eigentlich ist es eine Selbstverständlichkeit. Das Scheitern ist die Voraussetzung dafür, dass ich wachse. Meine Enkelin lernt derzeit das Laufen. Hinfallen und sich wieder aufrichten gehören für sie zu diesem Prozess dazu. Lernen ist ein natürlicher Vorgang. Warum soll ich als Erwachsener nicht ebenfalls stolpern und wieder aufstehen dürfen?  Warum sollte ich im Alter von dreißig, vierzig, fünfzig oder sechzig Jahren nicht lernen dürfen? 

Lernen über mein Wachstum zu sprechen

Das bringt mich zu einem letzten und, wie ich finde wichtigen Punkt: Ich spreche über meine Lernerfahrung. 

Indem ich das tue, vermittle ich zum einen, dass ich an mir arbeite. Zum anderen schaffe ich ein Klima der Ermutigung für meine Kollegen, denn ich zeige, dass es in Ordnung ist, etwas noch nicht zu beherrschen. Außerdem mache ich durch mein Verhalten deutlich, dass ich mich einer Herausforderung stelle und so lange probiere, bis ich sie gemeistert habe.

Zu guter Letzt

So weit meine Erfahrungen. Wie geht es Ihnen? Schlagen Sie sich ebenfalls mit dieser speziellen Ausrede herum? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Schreiben Sie mir. Sie erreichen mich bequem übers Kontaktformular.

Mehr zum Thema Ausreden finden Sie hier. Außerdem verlinke ich zum Artikel Sorry, aber ich habe keine Zeit!

Bildquellen

  • Beautiful blonde caucasian woman wearing casual winter sweater clueless and confused with open arms, no idea and doubtful face.: Bild von krakenimages.com auf Freepik

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