„Aufgepasst, der große Chef rückt an!“

Vor einigen Jahren habe ich mitbekommen, wie man einen Auftritt inszenieren kann. Ein größeres mittelhessisches Unternehmen war von einem DAX-Konzern aufgekauft worden. Kurze Zeit nach der Akquisition sagte sich der neue Vorstandsvorsitzende an. 

Im besagten Unternehmen wurde daraufhin alles für den hohen Besuch vorbereitet. Wie mir ein Bekannter, der in diesem Unternehmen in verantwortlicher Position tätig war, später berichtete, wurden die Fabrikhallen und das Gelände gründlich aufgeräumt. Schließlich war alles bereit für den großen Besuch, der dann standesgemäß per Hubschrauber einschwebte.

Das konnten Perser, Griechen und Römer auch schon

In biblischen Zeiten wurde noch nicht geflogen. Aber auch damals verstanden es Herrscher, ihre Auftritte zu inszenieren. Ein Herold wurde vorausgeschickt. Dessen Aufgabe war es, die Ankunft des Fürsten bekanntzumachen.

So ist eine Aussage zu verstehen, die der Prophet Jesaja über einen künftigen Herrscher machte. In Jesaja 40,3 steht: 

„Es ruft eine Stimme: In der Wüste bereitet dem HERRN den Weg, macht in der Steppe eine ebene Bahn unserm Gott!“

Jesaja prophezeite die Ankunft eines besonderen Herrschers. Dieser Mann würde sämtliche Unterdrückung beenden und ein Friedensreich aufrichten. Die Gläubigen stellten sich vor, dass unter seiner Regierung Israel wieder in altem Glanz erstrahlen würde. 

Man bezeichnete den kommenden König als den „Gesalbten“, den „Maschiach“. Als von Gott eingesetzter Herrscher in der Linie von David sollte sein Reich von ewiger Dauer sein. 

Traditionell haben Christen diese Aussage auf Jesus bezogen. Er ist in ihren Augen der Maschiach (Messias = lateinisch Christus), Gottes Friedensfürst. Daran erinnern sich Christen in der Adventszeit: Jesus kommt bald. Auf seine Ankunft gilt es sich vorzubereiten. 

Überraschend anders als erwartet

Aus meiner Sicht ist der Maschiach, Christus, tatsächlich gekommen. Mit ihm ist eine neue Zeit angebrochen. Aber die Ankunft hat sich überraschend anders ereignet, als man das seinerzeit dachte. Denn Jesus trat nicht als kampferprobter Held auf die Bühne. Auch war er keine politische Gallionsfigur, der man sich hätte anschließen können. Vielmehr wurde Gott Mensch und kam als Kind in Bethlehem in die Lebenswirklichkeit jener Menschen hinein. 

Die Adventszeit liegt in unseren Breitengraden am Übergang vom Spätherbst zum Winter. Kälte, Nässe und zunehmende Dunkelheit prägen diese unwirtlichen Tage. 

In diesen trostlosen und dunklen Tagen entzünden Christen erst ein, dann zwei, drei und schließlich vier Kerzen als Zeichen der Hoffnung und Zuversicht. Schließlich ist es so weit. Das Weihnachtsfest ist da und mit ihm Christus, der Retter. 

Spätestens dann ist es hohe Zeit, in Georg Friedrich Händels berühmtes Weihnachtslied einzustimmen: „Freue dich, Welt“ (Joy to the World“).  

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Bildquellen

  • helicopter-g4961796c5_1920: Majaranda / pixabay.com

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