Verstörendes Lesevergnügen
Diese Tage habe ich einen Krimi von John Grisham gelesen. The Guardians beschäftigt sich mit Justizirrtum im Kontext von Kapitalverbrechen. Die deutsche Übersetzung ist im Heyne Verlag 2020 erschienen. Sie trägt den Titel Die Wächter. Hier ist der entsprechende Amazon-Link. Wenn Sie es vorziehen, das englische Original zu lesen oder als Hörbuch zu hören, können Sie hier klicken: Buch oder Hörbuch.
Und darum geht es: Eine kleine Gruppe von idealistisch gesinnten Rechtsanwälten bemüht sich in akribischer Kleinarbeit fehlende Fakten aufzudecken und so Irrtümern auf die Spur zu kommen. Es ist eine mühsame und teilweise riskante Arbeit. Das große Ziel: Gerechtigkeit herstellen und den oder die zu Unrecht verurteilten Gefangenen zu rehabilitieren.
Entscheidend für die Bemühungen der Guardians ist es, stichhaltige Beweismittel zu finden. Diese legen sie dem Gericht vor und versuchen Richter und Staatsanwälte von der Unschuld ihres Klienten zu überzeugen.
Aufgedeckte Beweise
Ich muss unwillkürlich an eine Aussage in der Bibel denken, in der ebenfalls etwas aufgedeckt worden und seitdem gut sichtbar ist.
Der Apostel Paulus schreibt im zweiten Brief an seinen Mitarbeiter Timotheus darüber. Ich zitiere:
„Christus Jesus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium“, 2. Timotheus 1,10.
Paulus ’ Worten folgend, hat Jesus Christus drei Dinge ans Tageslicht befördert. Er hat mit seiner leibhaftigen Auferstehung an Ostern den Tod überwunden und gleichzeitig Leben und sein unvergängliches Wesen sichtbar gemacht.
Was das bedeutet
Wer einen Menschen, der vier Tage lang tot gewesen ist, einfach so ins Leben zurückholen kann (Lazarus)[1] und selbst nach einem brutalen Tod an einem römischen Kreuz am dritten Tag ins Leben zurückkehrt, der muss Autorität über Leben und Tod haben. Das war seinerzeit unter den Augenzeugen unstrittig.
Aber Paulus geht es nicht darum, dass diese Tatsache nur im historischen Sinne verstanden wird. Sie hat Auswirkungen auf sein Leben, das des Briefempfängers Timotheus und letztlich auch auf mich.
Wie ein Richter sich zu neuen Beweisen verhalten, vielleicht sogar ein früher getroffenes Urteil kassieren muss, so sollte auch ich mich mit den Tatsachen um Jesu Tod und Auferstehung auseinandersetzen und mir dazu mein eigenes Urteil bilden.
[1] Siehe dazu den Bericht in Johannes 11. Der vor vier Tagen verstorbene Lazarus wird in Gegenwart vieler Zeugen aus einer Steingruft zurück ins Leben gerufen.
Bildquellen
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