Anders planen – Die 3-Kalendermethode

Podcast: Anders planen – Die 3-Kalendermethode

Ich habe vor ein paar Tagen von einer ungewöhnlichen Anregung gelesen, mit der ich Sie bekanntmachen möchte. Es geht um die Art und Weise, wie man mit seinem Kalender umgeht. Mir scheint das Thema gerade jetzt aktuell zu sein. Schließlich werden in diesen Wochen die ersten Termine für das kommende Jahr geplant. 

Richard Blackaby, seines Zeichens Präsident von Blackaby Ministries International empfiehlt regelmäßig drei Kalender zu konsultieren:

  • Kalender 1 besteht aus Tagebucheinträgen früherer Zeiten.
  • Kalender 2 enthält die aktuelle Tages- und Wochenagenda.
  • Kalender 3 ist ein „Zukunftskalender“, der mittel- und langfristige Ziele sowie Meilensteine einschließt.

Ich beginne mit dem ersten Kalender, der Tagebucheinträge aus früheren Zeiten enthält. 

Tagebucheinträge 

Sich vor Augen halten, wie man früher in vergleichbaren Situationen empfunden hat und damit umgegangen ist, kann wertvolle Tipps für die Gegenwart geben, sagt Richard Blackaby, und schreibt:

„Dieser Kalender sollte mehr als nur eine Liste von Terminen und Aktivitäten enthalten. Er sollte wichtige Ereignisse aufzeigen, aber auch die Gedanken über diese Erfahrungen festhalten. Es wurde schon oft gesagt, dass Menschen nicht aus ihren Erfahrungen lernen, sondern aus der Reflexion über sie.“

Ich finde den letzten Satz besonders wertvoll. Es geht nicht nur um Erfahrungen, die ich im Lauf meines Lebens gemacht habe, sondern die Reflexion dieser. Mit anderen Worten: Indem ich sorgsam nachdenke, kann ich ärgerliche Fehler vermeiden.

Wenn ich beispielsweise mit Führungsverantwortung betraut bin, kann mir die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit helfen, Weisheit zu erlangen. Denke ich über Fehler nach, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass ich diese wiederholen werde. Erkenne ich, wo und weshalb ich damals falsch abgebogen bin, kann ich womöglich leichter wieder auf den richtigen Weg zurückfinden. 

Stimmt. Ich führe seit 22 Jahren ein Tagebuch und kann bestätigen, dass frühere Einträge gelegentlich wertvolle Impulse für die Gegenwart gegeben haben. 

Damit zum zweiten Kalender:

Der aktuelle Tages – oder Wochenkalender

So hilfreich es ist, vergangene Situationen zu reflektieren, ich muss darauf achten, nicht in der Vergangenheit stecken zu bleiben. 

Weil ich nur die Gegenwart gestalten kann, ist es wesentlich, weise mit ihr umzugehen. Dazu gehört auch eine kluge Zeiteinteilung. 

Ich habe mit den unterschiedlichsten Hilfsmitteln experimentiert. Seit einiger Zeit strukturiere ich meine Tage und Wochen mithilfe der Software NotePlan. Mir gefällt an dieser App die Integration von Aufgaben, diversen Planungswerkzeugen und die Möglichkeit zu anderen Dokumenten zu verlinken.

Der „Zukunftskalender“ 

Ich habe an anderer Stelle einmal von meiner ersten Fahrstunde berichtet. Eigentümlicherweise war ich damals ständig versucht, das Fahrschulauto in Richtung Bürgersteig zu steuern. Heute weiß ich, warum mir das passiert ist. Ich war mit dem Verkehrsgeschehen überfordert gewesen. Um bloß niemanden zu gefährden, hatte ich mich auf die Fußgänger konzentriert. Und weil ich die auf dem Gehweg beobachtete, steuerte ich unbewusst geradewegs in ihre Richtung. 

Übertrage ich dieses Erlebnis auf mein Leben, bedeutet das: Ich werde auf das zugehen, was ich in den Blick nehme. Dabei spielt es keine Rolle, ob es kurzfristige oder langfristige Ziele sind.

An dieser Stelle kann der Zukunftskalender gute Dienste leisten, weil er Auskunft über meine mittel- und langfristigen Ziele gibt, also das, was ich für mich in den Blick genommen habe. Indem ich mir immer wieder meine Zukunftsvorstellungen vor Augen halte und mich bewusst mit den Meilensteinen auf dem Weg dorthin beschäftige, bleibe ich in der Spur.

Anders gesagt: Konsultiere ich meinen Zukunftskalender regelmäßig, wird das dafür sorgen, dass ich meine Ziele erreiche.

Fazit

Ich finde den Gedanken nicht mit einem, sondern mit drei Kalendern zu arbeiten bemerkenswert. So stelle ich mir vor Augen, dass die Vergangenheit die Grundlage für meine Gegenwart bildet und die Gegenwart die Zukunft bestimmt. 

Richard Blackaby schreibt: „Die Herausforderung besteht darin, sich nicht auf einen Kalender zu konzentrieren und die beiden anderen zu vernachlässigen. Jeder Mensch hat Vorlieben. Manche träumen gerne von einer besseren Zukunft, während andere hoffnungslos nostalgisch der Vergangenheit nachtrauern. Wieder andere sind so sehr in die Gegenwart vertieft, dass sie sich kaum Gedanken darüber machen, wohin sie gehen oder wo sie angefangen haben.“

Wer klug ist, hält alle drei in einem ausgewogenen Verhältnis.

Wäre das etwas, das Sie im November und Dezember ausprobieren? Nehmen Sie sich etwas Zeit, um diese drei Kalender zu betrachten. Erfordert einer von ihnen – oder alle – Ihre sofortige Aufmerksamkeit? Denken Sie daran: Ihre Zeit ist wertvoll! Verschwenden Sie sie nicht.

Bildquellen

  • Planner Calendar Schedule Date Concept: rawpixel/freepik.com

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