Was ist mir wichtig?
Was halte ich in Ehren? Diese Frage habe ich mir gestellt, nachdem ich heute folgenden Satz in Psalm 86 gelesen habe.
„Weise mir, HERR, deinen Weg, dass ich wandle in deiner Wahrheit; erhalte mein Herz bei dem einen, dass ich deinen Namen fürchte.“ Psalm 86,11
David, dem dieser Psalm zugeschrieben wird, geht es darum, den Weg einzuschlagen, den Gott ihm weist. Er möchte sich in Gottes Wahrheit bewegen. Deshalb richtet er sein Herz auf ihn aus. Übrigens, wenn David von seinem Herzen spricht, meint er damit nicht die Pumpe in seiner Brust, sondern sein innerstes Verlangen, das, was ihn ausmacht, sein Wesen. Er selbst will sich mit dem beschäftigen, was Gott wichtig ist und dabei Gottes Namen in Ehre halten.
Was das mit mir zu tun hat
Nun ist Psalm 86 in einem bestimmten kulturellen und zeitgeschichtlichen Zusammenhang entstanden. Wir haben es hier mit einem sehr alten Lied zu tun. Es ist vermutlich vor gut und gern dreitausend Jahren entstanden.
Da kann man sich schon fragen, ob es in Ordnung ist, solche alte Glaubensaussagen auf sich selbst zu beziehen.
Ich denke schon. Meine Lebensbezüge sind zwar anders. Aber es gibt auch einiges, was mich mit David verbindet. Beispielsweise der Wunsch, meinen Glauben im Alltag zu gestalten.
Und deshalb stelle ich noch einmal die Frage: Was ist mir wichtig?
Übertrage ich Davids Gedanken auf mein Leben, komme ich zu folgendem Ergebnis: Die Wege Gottes zu gehen, heißt für mich, Jesus Christus nachzufolgen. – Ich bin nämlich Christ.
Ich orientiere mich an ihm, seiner Lehre und stelle seinen Willen ins Zentrum meines Denkens und Handelns.
Im Neuen Testament wird im Johannesevangelium, Kapitel 14,6 von einer Selbstaussage Jesu berichtet. Er, Jesus, sagt von sich, dass er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist und niemand zu Gott kommt, außer durch ihn.
Wenn David betet, dass Gott sein Herz bei dem einen erhalten soll, dann verstehe ich das – übertragen auf meine Situation – so: Ich setze mich der Wahrheit Gottes aus, die durch Jesus offenbart wird und ich unternehme alles mir Mögliche, um eng mit ihm verbunden zu bleiben.
In diesem Sinn wünsche ich Ihnen einen gesegneten Sonntag. Wenn Sie mögen und noch ein bisschen Zeit haben, dann stöbern doch auf meinen anderen Seiten. Sie finden beispielsweise eine Aufstellung weiterer kurzer spiritueller Texte unter dem Reiter Impuls.
Bildquellen
- arrow-g6333b042a_1920(1): geralt (Gerd Altmann) / pixabay.com