9 Einsichten, wie es besser im Team geht!

Wie kann das Miteinander im Team gelingen? Gibt es ein paar Ideen, mit deren Hilfe ich weiterkomme? 

Um es gleich vorneweg zu sagen: Was ich nachfolgend aufzählen werde, ist wahrlich nichts Neues. Im Gegenteil. Es sind Selbstverständlichkeiten. Aber wie so oft im Leben muss man sich die immer wieder einmal vor Augen halten. Beispielsweise das hier: 

Zu den eigenen Fehlern stehen

Jeder macht Fehler und alle wissen das. Nur fällt es manchen schwerer, es zuzugeben. 

Für Menschen in Verantwortung gilt bekanntlich der § 1 (Der Chef hat immer recht) des in vielen Firmen ungeschriebenen Verhaltenskodex. Manchmal zieht § 2 (Irrt der Chef, ist § 1 zu befolgen). 

Aber Spaß beiseite! Mich hat neulich Bundeskanzlerin Angela Merkel beeindruckt, als sie öffentlich um Verzeihung gebeten hat (Hier geht’s zum Mitschnitt). Damit hat sie Größe gezeigt. Und bei der Gelegenheit manchem potenziellen Kritiker den Wind aus den Segeln genommen. Es hat sie nahbarer gemacht. 

Ich möchte, dass Menschen mich als jemanden kennen, der nicht recht haben muss. Viel wichtiger ist mir, dass man mich für das erinnert:    

Sorgfältig zuhören

Sich einem Menschen zuwenden und zuhören ist ein besonderes Geschenk, das zu geben mich wenig kostet. Das gilt besonders in der heutigen von Social Media geprägten Kultur der Selbstinszenierung. 

Gelegentlich hilft mir der Blick in einen Spiegel. Der bestätigt mir, dass ich zwei Ohren und einen Mund habe. 

Vielleicht sollte ich es mir angewöhnen, meinem Gegenüber doppelt so viel zuzuhören als über mich selbst zu reden. 

Aber Vorsicht – es geht ums sorgfältige Hinhören. Also die aktive Teilnahme am Gespräch, in dem das Gegenüber mit seinem Anliegen meine ungeteilte Aufmerksamkeit genießt. 

To Do: Jegliches Störpotenzial ausschalten. Handy eingeschlossen.

Respekt zollen

Zuhören ist nach meinem Dafürhalten eine Form, dem anderen Respekt zu zollen. Und es ist der Ausdruck einer Haltung, die auf eine Kultur der Ehre zurückgeht. 

Als Christ ehre ich mein Gegenüber beispielsweise, weil ich sie oder ihn als Geschöpf Gottes anerkenne. Sie oder er tragen das Bild des Allerhöchsten in und an sich. 

Das gute Gefühl der erlebten Ehre wird lange nachwirken und die Vorzeichen für eine nächste Begegnung setzen. Dessen bin ich mir sehr sicher.

Wertschätzung ausdrücken

Ich weiß, der Begriff Wertschätzung hat aufgrund seines inflationären Gebrauchs an Bedeutung verloren. Trotzdem. 

Ein kurzer Ausdruck der Anerkennung und des Dankes tut einem Menschen gut. Mehr noch, er beflügelt und fördert seine Bereitschaft mir gegenüber. 

Es reicht nicht, ein „verschärftes Lob“ auszusprechen. – Das war früher oft meine dürftige Form der Anerkennung. Besser ist es, die Wertschätzung zu begründen. Ganz besonders wirkungsvoll ist es, wenn man dieses tut: 

Freundlichkeit leben

Gelebte Freundlichkeit ist eine der am meisten unterschätzten Einflussmöglichkeiten einer Führungsperson. Neben visionärer Kraft, Strategie und Durchsetzungsstärke wirkt Freundlichkeit unbedeutend. Sie ist aber äußerst nachhaltig in ihrer Wirkung. 

Gedanken und Haltung wirken wechselseitig. Wer freundliche Gedanken denkt, wird eine zugewandte Haltung entwickeln und umgekehrt. Deshalb lohnt es sich … 

An Ermutigung nicht sparen

Vergangenes Jahr habe ich im Sommer meinem fünfjährigen Enkel das Radfahren beigebracht. Ich habe einen unsicheren und teilweise verängstigen Jungen erlebt, der aber unbedingt lernen wollte, wie man mit dem Fahrrad fährt. Wir haben eine Stunde geübt und ich habe meinem Enkel bestimmt einhundert Mal gesagt, dass er Fortschritte macht und ich stolz auf ihn bin. 

Warum nicht einen Kollegen ermutigen, der mit einer großen Aufgabe kämpft? Warum nicht öffentliche Anerkennung für ein gutes Arbeitsergebnis aussprechen?  

Das Gute im Menschen suchen

Die menschliche Wahrnehmung ist selektiv. Das ist überlebenswichtig. Wäre sie es nicht, würden die vielfältigen Umweltreize das Gehirn binnen kürzester Zeit völlig überfordern.  

Wir sehen, was wir wollen oder wonach wir suchen. Demzufolge wird jener, der auf Fehler aus ist, diese überall entdecken. Wer sich hingegen angewöhnt, das Außergewöhnliche zu suchen, wird es an überraschenden Stellen finden. 

To Do: Ich will mir angewöhnen, das halb volle Glas zu sehen. 

Mit einer großzügigen Haltung durchs Leben gehen

Neulich habe ich beim Friseur etwas Bemerkenswertes mitbekommen. Ein Kunde war zum Haarschnitt da gewesen. Der Friseur kassierte 22 Euro für seine Arbeit. Der Kunde zahlte mit einem 50 Euroschein … Und überließ dem Friseur das Wechselgeld. Einfach so. Die Begründung: „Ich habe während des Lockdowns ein sicheres Einkommen gehabt. Sie mussten ihr Geschäft schließen.“ 

Frage: Wie kann ich mir diese Lebenseinstellung angewöhnen? 

Sich kümmern

„Out of sight, out of mind“, besagt eine englische Redewendung. „Aus den Augen aus dem Sinn“ trifft viel zu häufig auf Versprechen und Zusagen zu, die wir im Alltag machen. 

Sich kümmern. Einer Sache nachgehen und nicht lockerlassen, bis eine für alle Seiten gute Lösung erreicht worden ist, halte ich für einen wesentlichen Faktor in einem gelingenden Miteinander. Die Ausrede: „Ich hatte keine Zeit“ führt zu nichts. Denn wir haben immer Zeit für das, was uns wichtig ist. Wetten, dass?! 

Sich kümmern kommuniziert demnach ohne Worte eine wunderbare Botschaft: Du bist mir so wichtig, dass ich die Extrameile mit dir oder für dich gehe. Sich kümmern zahlt ein aufs Beziehungskonto und sorgt für ein Guthaben, wenn der Tag kommt und ich vom besagten Beziehungskonto „abheben“ muss. 

Zu guter Letzt

Mehr zu diesem Themenfeld können Sie hier lesen: 5 nicht alltägliche Eigenschaften eines guten Chefs

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