5 Anregungen für die persönliche Entwicklung

Podcast: 5 Anregungen für die persönliche Entwicklung

Kennen Sie chinesischen Bambus? Um es gleich vorwegzusagen: Diese Pflanze hat es in sich! Sie ist die am schnellsten wachsende Pflanze und erreicht ihre Endhöhe von 25 Metern schon nach nur 2 Monaten. 

Diesem sensationell anmutenden Wachstum geht allerdings eine Geduldsprobe voraus. Jahre lang scheint es, als wolle der frisch gesetzte Bambus nicht wachsen. Es nimmt den Anschein, als sei alles Hegen und Pflegen vergeblich, denn bis auf einen kleinen Trieb passiert wenig. Dann, im fünften Jahr, beginnt der Bambus unvermittelt mit seinem Höhenwachstum. Er schießt so schnell empor, dass man ihm förmlich beim Wachsen zuschauen kann: mehrere Zentimeter pro Tag. 

Würde ich behaupten, dass der Bambus erst im 5. Jahr wächst, wäre das falsch, denn in den ersten 4 Jahren bildet die Pflanze ein großes Wurzelwerk aus. Sie schafft zunächst für das menschliche Auge nicht sichtbar die Voraussetzungen für das Höhenwachstum. 

Beim Nachdenken über das Thema persönliche Entwicklung sind mir im Zusammenhang mit dieser faszinierenden Pflanze fünf Anregungen gekommen, die ich mit Ihnen teilen möchte:  

1. Gut Ding will Weile haben 

Ähnlich wie beim chinesischen Bambus verhält es sich mit der menschlichen Entwicklung. Ob Rallyefahrer, Konzertpianist oder Fußballprofi, es vergehen Jahre, bis aus einem unbeholfenen Anfänger ein Experte wird. 

Weil noch kein Meister vom Himmel gefallen ist, tue ich gut daran, als Anfänger das Gefühl der Peinlichkeit zu akzeptieren, wenn ich mich an etwas Neues heranwage. Selbst wenn es eine Weile braucht, bis ich mich aus dem Anfängerstadium herausgearbeitet habe, ist das nicht weiter schlimm.

Irgendwann werden aus den unsicheren Schritten feste Tritte. Ich spüre, dass ich sicherer werde im Umgang mit den neu erworbenen Fertigkeiten und erlebe, dass ich immer schneller Fortschritte mache.   

2. Nur meine Entwicklung zählt

Verändere ich mich, wird das Kritiker auf den Plan rufen. Leute, denen meine Entwicklung nicht gefällt. Dabei ist einzig und allein wichtig, wie es mir geht. Ob die anderen tuscheln, spitze Bemerkungen machen oder die Augen verdrehen, spielt keine Rolle. Es geht um mich, meine Entwicklung und den inneren Kompass, dem ich folge. 

Ich will wachsen. Ob das jemand anderem passt oder nicht, ist unerheblich. 

3. Respekt vor der Größe des Vorhabens

25 Meter Höhe sind selbst für einen Bambus ein beachtliches Wachstumsvorhaben. Deshalb ist ein stabiles Wurzelwerk wichtig. 

Mir ergeht es ähnlich. Die großen Ziele meines Lebens fordern mir Respekt ab und bescheren mir öfters als mir das lieb ist Selbstzweifel. 

Kann es sein, habe ich mich gefragt, dass ich diesen Selbstzweifel willkommen heißen sollte als Indikator einer guten Entwicklung? Schließlich zeigt er an, dass ich an meine derzeitigen Begrenzungen stoße. Andersherum gefragt: Könnte es sein, dass, wenn ich keine Selbstzweifel spüre, ich meine Ambitionen erhöhen sollte? 

Ich glaube, eine gehörige Portion Respekt vor der Größe eines Vorhabens gehört dazu. Aber anstatt mich lähmen zu lassen, sollte ich zunächst für ein stabiles Fundament, sprich, gutes Wurzelwerk sorgen.

4. Von langer Hand vorbereitet

Was manch einer als Überraschungserfolg feiert, lässt sich auf Beharrlichkeit und Disziplin zurückführen. Jenseits des Rampenlichts und der öffentlichen Aufmerksamkeit wurden über lange Zeiträume die Grundlagen des „plötzlichen Erfolgs“ gelegt. 

Die legendären 10.000 Übungsstunden, von denen der Journalist Malcolm Gladwell in seinem Buch »Outliers: Die Geheimnisse erfolgreicher Menschen« als Voraussetzung für Meisterschaft spricht, finden in den 4 Jahren des verborgenen Wachstums der Bambuswurzeln ihre Entsprechung. 

Es versteht sich, dass Fleiß und Vorbereitungszeit nicht allein für den Erfolg, also das erstaunliche Wachstum verantwortlich sind. Weitere Faktoren spielen eine große Rolle. Ich denke an Talent, Intelligenz, ein überdurchschnittliches Arbeitsgedächtnis, der frühe Übungsstart (bestenfalls in der Kindheit) und die Persönlichkeit. Trotzdem bilden Fleiß und Vorbereitungszeit die wesentliche Grundlage. 

5. Nichts erinnert an damals

Wer in einer frisch gepflanzten Bambusplantage steht, dem fällt vermutlich der Gedanke schwer, dass dort, wo sich jetzt die winzigen Setzlinge befinden, einmal dichter Wald sein wird. Auch im zweiten, dritten und vierten Jahr wird sich am Anblick nichts ändern. Wer aber nach 5 Jahren die Plantage erneut besucht, wird aus dem Staunen nicht herauskommen. Denn dort, wo noch vor einem Jahr nichts oder nicht viel wuchs, steht plötzlich ein dichter Bambuswald.  

Einmal in Gang gesetzt kann Veränderung ihrerseits Erstaunliches bewirken. Plötzlich entfaltet sich Wachstumsdynamik an Stellen, an denen man es nicht für möglich gehalten hat. Deshalb ist es wichtig, Geduld aufzubringen und dem natürlichen Prozess zu vertrauen. 

Bildquellen

  • Bamboo forest with sunny in morning: Freepik.com

Mehr zu entdecken

Neue Beiträge, die helfen werden

Sie haben ein Herz für das Thema leiten und leben? Oftmals hilft hier und da eine kleine Strategie, inspirierende Impulse.

Ich schreibe jede Woche frische Beiträge, die helfen, im Leben und in der Leiterschaft erfolgreich zu sein.