3 Gründe, warum Vertrauen im Team erodiert

Podcast: 3 Gründe, warum Vertrauen im Team erodiert

Ohne es zu beabsichtigen, kann es dazu kommen, dass das Vertrauen meiner Teammitglieder in mich schwindet. Das ist unangenehm. Allerdings passiert es aus guten Gründen. Und auf einige dieser Gründe möchte ich Sie heute aufmerksam machen. 

Nachfolgend werde ich 3 Fragen stellen. Ihre Beantwortung kann helfen, dem Problem des Vertrauensverlustes auf die Spur zu kommen. 

Delegiere ich angemessen?

Das Thema Delegation hat es in sich. Ich kann buchstäblich auf beiden Seiten vom Pferd fallen. Führe ich die Zügel zu straff, betreibe also Mikromanagement, kann das problematisch sein. Gleiches gilt aber auch für das Gegenteil, die zu lange Leine. 

Im einen Fall kommuniziere ich fehlendes Vertrauen in das Können meines Gegenübers. Im anderen Fall drücke ich Desinteresse aus. Beide Male untergrabe ich das Vertrauen derer, mit denen ich zusammenarbeite. 

Aber was ist zu tun? Wie kann ich das goldene Mittelmaß finden? 

Dafür muss ich mir zweierlei bewusst machen. Erstens: meinen persönlichen Führungsstil und zweitens, die Erwartungen meiner Mitarbeiter. 

Ich tendiere aufgrund meines Persönlichkeitstyps zur langen Leine. Demnach stehe ich in Gefahr, dass mein Gegenüber mein Verhalten als Desinteresse verstehen könnte. Dem kann ich begegnen, in dem ich das Gespräch suche und herausfinde, wie der andere arbeitet. Danach kann ich Angebote fürs Miteinander formulieren.

Für den einen bedeutet das einen festen wöchentlichen Gesprächstermin. Der anderen ist es möglicherweise lieber, nur im Bedarfsfall zu kommen. In jedem Fall muss allen Beteiligten klar sein, dass die Tür zum Chef immer oder wenigstens zu bestimmten Zeiten offensteht.    

Wie ist mein Informationsverhalten? 

Ein weiterer Grund für mangelndes Vertrauen im Team kann mit meinem Kommunikationsverhalten zu tun haben. 

In Unternehmen gibt es klare Verantwortungs- und Kompetenzstrukturen. Rollen und Entscheidungskompetenzen sind beschrieben. Damit ist allen Beteiligten klar, wer wem was zu berichten hat.

Im Alltag wird in der Regel nach unten das weitergegeben, was unverfänglich oder für die Erfüllung der jeweiligen Tätigkeiten erforderlich ist. Mehr aber nicht. Das hat auch damit zu tun, dass Wissen bekanntlich Macht bedeutet. Unausgesprochen gilt die Formel: Je weniger ich von meinem Wissen teile, desto mächtiger bin ich.  

Diese Haltung bewirkt eine gewisse Zurückhaltung der Mitarbeitenden ihren Vorgesetzten gegenüber. Denn auch sie handeln gemäß der Maxime, Wissen ist Macht. Das gilt vor allem dann, wenn ihr Wissen negative Konsequenzen fürs Unternehmen bedeuten könnte. 

Die Folge ist, dass das Wissen von dem, was tatsächlich im Unternehmen vor sich geht, mit zunehmender Führungsverantwortung abnimmt. 

Ich bin davon überzeugt, dass man diesem Phänomen nur insofern entgegenwirken kann, indem man selbst transparent handelt. Und dazu gehört eben auch über die Gründe meines Verhaltens zu sprechen.

Wie fälle ich Entscheidungen? 

Ein dritter Grund für Vertrauensmangel kann in der Art und Weise liegen, wie ich Entscheidungen fälle.

Menschen tun das bekanntlich in unterschiedlicher Weise. Die einen reden endlos, bevor sie sich festlegen. Andere beraten sich zunächst im kleinen Kreis, um sich dann für die Entscheidungsfindung zurückzuziehen. Erst danach geben sie bekannt, was Sache ist. Wieder andere suchen den Konsens. Schließlich gibt es auch die einsamen Leithammel, für die nur das maßgebend ist, was der Erfüllung ihrer Vorstellungen und Visionen dient und die gerne »par ordre du mufti« durchregieren.

Wie ich entscheide, hat zum einen mit der Kultur zu tun, in der ich mich bewege. Zum anderen prägt meine Persönlichkeit die Urteilsfindung.

Ich bin davon überzeugt, dass unterschiedliche Formen gleichermaßen gute Ergebnisse zeitigen können. Wichtig ist, dass alle Beteiligten die Spielregeln kennen. Und deshalb muss man miteinander reden. Das vermittelt außerdem Sicherheit und die ist wiederum grundlegend dafür, dass vertrauensvolle Zusammenarbeit möglich ist. 

Fazit

Es ließen sich an dieser Stelle noch eine Reihe weiterer gewichtige Gründe dafür nennen, warum Vertrauen im Team Mangelware ist. Es gibt eine Regel, die in jedem Fall vertrauensbildend wirkt. Ich empfehle Ihnen meinen Blog bzw. Podcast über die Frage: Kennen Sie die Bauchweh-Regel

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