Viel zu niedrige Akkuladung

Podcast: Viel zu niedrige Akkuladung

Kurz & knapp: Was fürs Handy oder Tablett selbstverständlich ist, gilt genauso für mich und meinen Körper. Ich muss sicherstellen, dass der „Lebensakku“ ausreichend voll ist. 


Erinnern Sie sich noch an die alten Tastenhandys? Damals hießen die Platzhirsche der Mobiltelefon-Hersteller NokiaBlackberryEricsson und Siemens. Mit ein bisschen Wehmut denke ich an meinen „Kommunikationsbackstein“ zurück, den Nokia Communicator 9000. Das Gerät verlieh mir seinerzeit das Gefühl, ganz vorne im Digitalstrom zu schwimmen. 

Ich vermisse die alten Handys nicht! Moderne Smartphones können unendlich viel mehr, als ich mir früher hätte träumen lassen.  Allerdings haben sie einen entscheidenden Nachteil. Gegenüber den modernen Smartphones hielt die Batterieladung der frühen Tastenhandys sage und schreibe 2 bis 3 Tage länger – trotz intensiver Nutzung! 

Energiehungrig 

Wegen des Energiehungers geht den meisten Smartphones schon bald, spätestens jedoch nach einem Tag intensiver Telefon- oder Online-Nutzung die Puste aus. Es empfiehlt sich dringend, ein Ladegerät griffbereit zu haben. 

Ich habe mir hinsichtlich der Batterieanzeige einen prüfenden Blick angewöhnt. Weniger als 50 % Ladestand mag ich nicht, denn ich will immer ausreichend Reserven haben für den Fall des Falles. – Eine Taktik, die sich bereits mehrfach bewährt hat. 

Wer mit einer niedrigen Reserve zurechtkommen muss, lernt schnell Tipps und Tricks, wie man Strom spart. Den WLAN-Empfänger abschalten, beispielsweise oder Bluetooth vorübergehend deaktivieren. 

Ist mein „Lebensakku“ geladen?

Was für Elektrogeräte zutrifft, gilt im übertragenen Sinn auch für Sie und mich. Es macht eine Menge aus, ob der „Lebensakku“ mit Energie frisch aufgeladen ist oder nicht. 

Wer ausgeruht ans Werk geht, vermag mehr zu leisten und ist dabei widerstandsfähiger, als wenn man müde und abgespannt an den Start geht. 

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich in den ersten drei Stunden des Tages deutlich schneller und qualitativ besser arbeite als während der restlichen fünf Stunden. Das liegt daran, dass ich mich morgens besser fokussieren kann.

Ein voller Lebensakku hat aber noch weitere Vorteile: 

1. Ich bin weniger gereizt

Ein großes Plus betrifft meine innere Verfassung. Ich bin gelassener. Rege mich nicht so schnell auf, wenn mich etwas ärgert. Mein Ausblick ist optimistischer. Das macht mich chancenorientierter. 

Ich kann mich infolgedessen souveräner verhalten und bin außerdem versöhnlicher gestimmt, weil ich aus einer inneren Fülle schöpfe.

Das hat direkte positive Auswirkung auf die Menschen, mit denen ich zu tun habe.

2. Die Sache mit der Widerstandskraft.

Ich habe an anderer Stelle darübergeschrieben, dass meine Widerstandskraft in den Abendstunden nachlässt. Schokolade oder Chips am Morgen? Kein Problem. Ich lasse beides links liegen. Hingegen am Abend habe ich nicht die erforderliche Widerstandskraft, um Nein zu sagen. 

Aber auch im beruflichen Miteinander sinkt die Toleranzgrenze, wenn der Lebensakku schwächelt. Das kann sich im ungünstigen Fall auf meine Produktivität oder die meines Teams auswirken.

3. Weniger Ausreden.

Sinkt die mir zur Verfügung stehende Energie, werde ich anfällig dafür, nicht erlaubte Abkürzungen einzuschlagen. Beispielsweise kann das bedeuten, dass ich weniger gründlich arbeite. Spätestens dann, wenn ich mich dabei ertappe, dass ich mir Ausrede zurechtlege, ist Gefahr im Verzug. Ich meine Ausflüchte wie diese: „Das wird schon keiner merken. Und: Wenn es doch jemandem auffallen sollte, werde ich eine passende Erklärung finden.“

Oder aber ich gerate in die Situation, dass ich Fehler „kleinreden“ muss, die mir unter anderen Umständen nie passiert wären.

Hirn einschalten!

Ein Smartphone braucht die Netzsteckdose, um morgen wieder leistungsfähig zu sein. Warum sollte es meinem persönlichen Energietank nicht ähnlich gehen? 

Wussten Sie, dass eine Batterie mit einem Ladestand zwischen 20 % und 80 % am schnellsten wieder aufgeladen werden kann? Es spielt keine Rolle, ob ich es mit einer Autobatterie, einem Akkuschrauber oder Handy zu tun habe. Ist eine Batterie bis kurz vor 0 % beansprucht worden, verlängert sich der Ladevorgang erheblich. 

Übertragen aufs Leben sollte ich mir ein paar Fragen stellen: 

  • Will ich tatsächlich meine eigene Leistungsfähigkeit tiefentladen, wohlwissend, dass ich dann deutlich länger benötige, um mich wieder zu erholen?
  • Warum enthalte ich Körper und Geist das Wertvollste vor, in dem ich mich überbeanspruche? Wo doch das Leben deutlich mehr Spaß macht, wenn der Lebensakku aufgeladen ist.
  • Wie kann ich meinen Tag so strukturieren, dass mein „Ladestand“ nie unter die 20 % fällt? Wann wäre tagsüber ein günstiger Zeitpunkt für eine Schnellladung? 

Abschließend noch ein Gedanke: Mit Blick auf die eigene Leistungsfähigkeit gibt es keine Pauschalrezepte. Jeder ist anders. Deshalb muss das, was für meine Kollegen gilt, nicht zwangsläufig hilfreich für mich sein. Ich muss für mich herausfinden, wie ich meinen Lebensakku am besten pflege.

Soweit für heute. Mir bleibt an dieser Stelle der Hinweis, dass sie weitere Artikel zu ähnlich gelagerten Fragestellungen lesen können, in dem Sie oben den Reiter Blog & Podcast anwählen und im Untermenü „Leben“ oder „persönliche Entwicklung“ anklicken.

Bildquellen

  • Niedriger Ladestand: Antlii / Shutterstock.com

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